Ingeborg Krenn - Häuserchronik der Altstadt Steyr

Schlüssel, ca. aus dem Jahre 1910, stilistisch (besonders die Füllung des Schildträgers) eine Nachbildung der Renaissance-Ornamentik, während die Rahmenformen des Füllhorns dem klassizistischen Formengut entnommen ist. 12 Die dem Stadtgraben zu liegende Mauer, ein Teil der alten Stadtmauer, weist am Dachboden Schießscharten auf, deren Profilierung nach Berndt auf ein höheres Alter schließen lassen als zum Beispiel die des Hauses 38. Sie haben, zusammen mit anderen Indizien, Berndt dazu veranlasst, eine eigene ältere Befestigung um den Stadtpfarrkirchenkomplex anzunehmen. 13 Wahrscheinlich 1522 abgebrannt. 1 Siehe H. 63, Anm. 2. — In diesem Test, wird auch das Haus auf dem Berg und die Absicht, es zu stiften, erwähnt. 2 Pfarr-Arch. Urkunden Nr. 1: Stiftsbriefe v. 9.2.1513: „Amaley, Wittib des verstorbenen Bürgers zu Steyr Michel Haimperger“, errichtet bei der „Sannd Cholomans Pfarrkirchen“ eine Gottesdienststiftung: Der Kaplan soll ewig auf dem Allerheiligenaltar unter dem letzten Amt 4 Messen wöchentlich lesen, also dass er wöchentlich drei „Vacanten oder Feyrtag“ hat, die er aber nicht an einem Sonntag oder Feiertag nehmen darf. Ist er länger als ein Jahr schwer krank, solle er zwei Messen wöchentlich lesen lassen. „Besuegte sich aber, das ain caplan bemelter Stift der berurter meß aine oder menige mit gesunden leib wissentlich verzuog“, soll er für jede versäumte Messe den armen Leuten in das Spital am nächsten Sonntag 32 d Strafe zahlen. Die Stadt als Lehenherr soll einen Säumigen zuerst mahnen, dann der Abt von Garsten und zuletzt der Bischof oder Offizial zu Passau. Die Stiftung wird jeweils durch den Rat vergeben. Der Kaplan soll auch an allen „Hochzeiten“, Festen und Sonntagen, desgleichen allen Samstagen in seinem Chorrock bei der Vesper und morgens in der Prozession auf dem Friedhof umgehen, alle Sonntage nach der Vesper mit den Pfarrgesellen und Schülern allen gläubigen Seelen zu Trost und Hilfe inner- und außerhalb der Kirche in der Prozession umgehen und mit den anderen Priestern vor dem Kerker das placebo sprechen. Jeder Kaplan, dem die Mess-Stiftung verliehen wird, soll sie in eigener Person besitzen und verwesen. Zum Unterhalt des Kaplans stiftet sie viele Güter außerhalb des Burgfrieds, zu seiner Wohnung „ain haws zu Steir in der Statt aufm perg zunächst bey der lateinischen Schul vnd der statmaur gelegen ..., wie es dann mit mewrn aufgezeigt vnd vmfangen ist.“ — Benefizien/Nr. 3/B/Nr. 2. — StB 1651, Nr. 16: „Daß Hauß worin der Organist wohnt“. — StB 1695, S. 5. und StB 1735, Nr. 18: „Organistenhauß“. — GB 1773, Bl. 16. — Lagerbuch 1788, BI. 35: „Gem. Stadt ... wird vom Pfarr-Altisten bewohnt“. — GB 1833, Bgn. 67, dem alle weiteren Besitzer entnommen sind. 3 Gew.-B. V/602, 603: Kauf-V. v. 7.4.1836 zwischen Magistrat als weltliche Vogtei der hiesigen Stadtpfarrkirche und Brüllinger nach Versteigerung. Reg. Bew. v. 18. 8.1836/Nr. 22855. Mag.-Bew. 22.10.1836. 4 Gew.-B. V/600, 601: Kauf-V. v. 30.6.1836, Übergabetag 1.9.1836. Mag.-Bew. 22.10.1836. 5 Gew.-B. VII/87-89: Test. d. Ther. Stadler v. 11.1.1846, Pkt. 21. Mag.-Bew. 18.4.1846. 6 Einantw. v. 28.1.1862/Nr. 1245. Mag.-Bew. 12.7.1862 nach Maria Weidl. Einantw. v. 14.12.1870/Nr. 3060 nach Michael für seine zweite Ehefrau. Mag.-Bew. 27.12.1871. 7 Heirats-V. v. 19.12.1871/Not.G.Z. 351. Mag.-Bew. 27.12.1871. 8 Einantw. v. 25.7.1877, Nr. 1866. 9 Kauf-V. v. 26.6.1879/Not.G.Z. 6461. 10 Pfarr-Arch. Vier Benefizien: Bisher hat die Stadt die Zinse (Mietzinse) von verschiedenen Benefiziatenhäusern bezogen, welche nun dem Benefiziatenamt zurückgestellt werden. Die Irrung ist daher entstanden, dass man nicht gewusst hat, welche Häuser „das Amoleya Haimbergerische und Friderich Forsterische Stifthaus waren, wie denn auch der jetzige Magistrat bisher, immer in der Meinung war, dass das Pfarrmesner- und das dermalen als Brandstätterisch bekannte Stifthaus zum Benefiziatenamt gehörige Häuser seyen“. Da die Stadt von den dermalen bekannt Haimberger und Förster Stiftshäusern immer die Reparaturen durchführte, wurde sie auch irregeführt, den Zins dafür einzunehmen. Erst die genaue Durchsicht der Stiftbriefe hat die Sache aufgedeckt. 11 Oberwalder, O.-Oe. Sgraffitoverzierungen, S. 39. 12 Reitter, Wirtshausschilder, S. 39. 13 Berndt, Wehrbefestigungen.

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