Oberösterreich, 37. Jahrgang, Heft 4, 1987

11 Der Frühling Ist ins Land gezogen. In der Kanwoche Ist viel Brauchtum lebendig. So sind am Karfreitag In ländlichen Pfarrgerneinden die Ratschenbuben unterwegs und erseitzen mit Ihren Ratschen das Morgen-, Mittag- und Abendläuten. — Foto: Maximilian Singer, Hallstatt Oben: Rockaroas In einem Bergbauernhof des Inneren Salzkammergutes. Es wird geplaudert, bäuerliche Handarbelten werden neu belebt. In Golsern war man heuer eifrig mit der Vorbereitung eines „Bauernmarktes" beschäftigt. — Foto: Wilhelm FettInger, Bad Geisern Unten: Georglrltt in Bad Ischl. Andere bekannte Georglrlttorte In Oberösterreich sind: Ampflwang, Magdalenaberg bei Rettenbach, Micheldorf mit Ziel Georglberg, St. Georgen bei Grieskirchen, Viechtwang. — Foto: Josef H. Handlechner, Bad Geisern wird auf dem Weg hin und zurück ein Rosen kranz gebetet und nicht nur die Rittmesse ge feiert. Ein Kirtag vor der Kirche, ein kleiner Imbiss für die Reiter und Ehrengäste und ein anschiießendes Mittagessen vor dem Heim ritt gehören zum festen Programm. Die Kindergärtnerinnen haben den lieben Martinsumzug aus dem Rheinland übernom men. Die Rieder Schulspatzen machten so gar einen Aufzug für Erwachsene daraus. Der hl. Martin kommt hoch zu Ftoß und voll zieht sein Werk der Nächstenliebe. Von den Goldhaubengruppen wurden einige alte Bräuche neu aufgegriffen, so der Ahnisonntag, der erste Sonntag nach Ostern, z. B. in Vorchdorf, wo jeder Teilnehmer ein kleines Rosinenkipferl bekommt und sich ein großes kaufen kann. Die Bewohner des Bezirksalten heimes werden besucht und jeder Teilneh mer erhält ein Kipferi. Gedichte werden auf gesagt, Musikanten spielen alte Weisen und Lieder. Die alten Leute singen mit oder wei nen vor Rührung und freuen sich. Daher kön nen auch die Goldhaubenfrauen diesen Brauch nicht mehr abkommen lassen. Die Goldhaubenfrauen des Bezirkes Schär ding haben es sich zum Brauch gemacht, je des Jahr im Altersheim Zell a. d. Pram eine einfache Muttertagsfeier zu gestalten und manch andere Gruppe tut dies auch. Schon viele Tage vorher freuen sich die Insassen des Heimes darauf. Jedes Jahr ist eine an dere Ortsgruppe dran und sorgt für Musik, Gedichte, Blumen und Lebzeitherzen. In manchen Orten gibt es bereits einen Herzlsonntag, in Anlehnung an den stark flo rierenden „Liebstattsonntag" in Gmunden, 30

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