Oberösterreich, 37. Jahrgang, Heft 4, 1987

mer-Brunner, Luise Heiserer, Lotte Pach, Waltraud Labner-Danhofer, Susi Auer, aber auch die Herren Anton Teckert, Rudolf Alber und wohl noch eine weitere Reihe von Kräf ten, die auch für den Antiquitätenhandel ar beiteten, sich der Mühe unterzogen, oft halb zerstörten Ruinen den Glanz oder doch die Ahnung der ursprünglichen Schönheit zu entlocken. Natürlich haben sich auch die be währten und an der Originalvorlage tech nisch geschulten Restauratoren dann und wann mit Erfolg in der Neugestaltung bemal ter Möbel versucht. Unter den Vertreterinnen „neubelebter" Bau ernmöbelmalerei ist in Oberösterreich an er ster Stelle Frau Gertrud Wimmer-Brunner (1887—1972) aus Lambach zu nennen. In einem Zentrum bester oberösterreichischer Möbeltradition lebend, ist sie schon knapp vor dem Ersten Weltkrieg und in der Zwi schenkriegszeit mit Jahreszeiten-Kästen im „Lambacher-Stil" hervorgetreten, die die An erkennung des Direktors des Wiener Voikskundemuseums Michael Haberiandt fanden, der auch in der Österr. Volkskundezeitschrift darüber berichtete. G. Wimmer-Brunner, die von den heutigen Kenntnissen über die Lam bacher Werkstätten (Werkstätte der „Tischler beim Kreuz" in Edt bei Lambach, Mathias Huemer, ca. 1760—1838) noch nichts wissen konnte, entwickelte ansprechende Interpreta tionen aus dem Geist ihrer Vorlagen, die ihre Möbel auszeichnen und sie nicht als bloße Kopien erscheinen lassen. Auch andere hervorragende Kenner, wie Max Kislinge,r haben sich im Entwurf neuer be malter Möbel versucht, die allerdings meist auf dem Papier geblieben sind; jedoch ist be zeichnend, was dem Künstler vorschwebte; neue Möbel mit zunächst zurückhaltendem Grundkolorit, z. B. hellblaugrau und linear, in roter Farbe aufgetragenen fioraien Motiven, auch diese gegenüber dem Gesamteindruck des Möbel zurücktretend. Das neue bemalte Möbel sollte gewissermaßen in die „neue Sachlichkeit" der zwanziger Jahre einge schleust werden. M. Kislinger hat aber auch Entwürfe mit brauner Grundfarbe und mit sehr vereinfachtem Blumendekor hinterlas sen, wie sie besonders in dem von ihm durch forschten Gebiet um Maria Neustift südöst lich von Steyr gehäuft aufgetreten sind. Unter den produktiven überlieferungsgebun denen Möbelmalerinnen der Jahrhundertmit te bis herauf zur Gegenwart sind Anni Loistl — Linz, Rosa Lipp — Linz, Maria Zeiiinger — Lambach, Theresia Loidl — Bad Ischl, zu nennen. Die Liste ist keineswegs vollständig. Die angeführten Malerinnen sind vielfach auch als Lehrerinnen bzw. Kursteilnehmerin nen in den verschiedensten Volksbiidungseinrichtungen über Volkshochschule, Volks bildungswerk, Wirtschaftsförderungsinstitut usw. tätig. Als besondere Zentren der Frei zeit-Möbelmalerei haben sich seit einigen Jahren die Biidungshäuser in Reichersberg, Zell a. d. Pram und Stift Geras erwiesen. Der Umfang, den, abgesehen von den er wähnten Protagonistinnen, die altneue-neualte Möbelmalerei „im Bauernstil" angenom men hat — es gibt seit längerem schon Lehrbücher, Zeitschriften und periodisch er scheinende Vorlagen für „Bauernmalerei", die den Gegenstand nach allen Seiten hin be leuchten — geht konform mit dem unverwüst lichen Folklorismus auf dem musikalischen und trachtlichen Sektor und entspricht kei neswegs immer den Zielvorstellungen einer Altwaren- und Antiquitätenhandel EINKAUF VERKAUF GROSSES LAGER AN UNRESTAURIERTEN BAUERNMÖBELN A-4493 Wolfern bei Steyr, Steyrer Straße 9 Telefon 0 72 53 / 272 ALTE BAUERNKUNST Sieglinde mmn BAUERNMÖBEL, GERATE UND GRANITTRÖGE A-4982 OBERNBERG/INN TELEFON 0 77 58/24 00 10

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