Oberösterreich, 33. Jahrgang, Heft 4, 1983

Herbst im Mühlviertel Herbst im Waldviertel Herbst im Weinviertel Der Dämmerung Die Sonne brennt Die Trauben hängen letztes Licht die letzte Frage schwer an ihren Reben. fällt mild jetzt als Botschaft, die Die Luft scheint wie auf mein Angesicht. ich in mir trage. vom Himmelslicht zu beben. auf dunkelrotes Verlassen liegen Buchenlaub. Ein Falter setzt sich noch Feld und Flur. auf Herbstzeitlosen nieder. Der Wegrand wird Vom Himmel fällt Die Schwalben fliegen tief zur Himmelsspur. die tote Zeit mit glänzendem Gefieder. als Bruchstück Viel Schweigen der Vergangenheit. Schon treiben Nebelschwaden prägte dieses Land. über weites, ausgereiftes Land. Die Hügel bilden Das Licht durchleuchtet Ich halte still den Atem an Reigen Hand in Hand. selbst verborgene Räume. und spüre Gottes Hand. Am schmalen Wegrand stehn Die Menschen essen wie Schattenstriche Zäune. karges Brot. Und nicht ihr Feind, Ein Blinder geht ihr Bruder ist der Tod. hinein ins Haus. 85

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