Oberösterreich, 33. Jahrgang, Heft 4, 1983

Historische Kunst Waizenkirchen, pol. Bezirk Grieskirchen, Pfarrkir che, Altarbild des linken Seltenaltares ,,Marlahllfblld", 1775.- Foto: Franz Gangl Unten: Kapelle In Großalm, Neukirchen bei Alt münster, Altarbild. - Foto: Franz Gangl die Apostel, eine Kreuzigung, ein hl. Domini kus und ein Otto von Bamberg folgen 1781 nach, die wunderbare Brotvermehrung bildet 1784 den Abschluß, vermutlich ein Nachtrag zur Ausstattung des Refektoriums, zu jener Serie von 14 Gemälden, die vor 1774 begon nen wurden und um 1809 nach St. Paul im Lavanttal kamen. Diese großartige Gesamt ausstattung eines Stiftes hat ihr Vorbild in Sei tenstetten und ihre Nachfolge in St. Peter in Salzburg. Um von der künstlerischen Qualität eine Vorstellung zu geben, sei hier die Ertei lung des Lehrauftrages an die Apostel her ausgegriffen, besonders wegen der unwirklich geisthaften Erscheinung des auferstandenen Christus, der die Szene suggestiv beherrscht. Die Dramatik wich einer geheimnisvollen Ruhe, die Buntheit der Farben einem dunklen Glelchklang. 1782 entstehen für Kremsmünster ein Opfer Noahs und eine Opferung Isaaks, die den klassizistisch beeinflußten Historienbildern zuneigen. Ansonsten bringen die achtziger Jahre ein Nachlassen der künstlerischen Kraft sowie Variationen früherer Themen. Dazu ge hört ein hl. Nepomuk (1785) für Schwarzen berg Im Mühlkreis und ein Abschied der Apo stel Petrus und Paulus (1790) für Waizenkir chen aus der selben Zelt. Die neunziger Jahre, die einer neuen farbigen Intensität zusteuern, sind durch die Aufträge für Kremsmünster und St. Florian vertreten. Hier lassen sich zwei Gruppen von Gemälden herausheben. Die Al targemälde für Buchkirchen (hl. Jakobus, 1797, Taufe Christi und Kreuzigung, 1798), Eggendorf (Maria Himmelfahrt, 1799) und Thalheim-Sattledt (Stephanus, 1801), sowie die je vier Wechselbilder für Mauthausen (1796) und Walzenkirchen (1800), die eine kultische Besonderheit darstellen. Zur zweiten 61

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2