Oberösterreich, 33. Jahrgang, Heft 4, 1983

Oberösterreich zum Gruß Vorwort des Herrn Landeshauptmannes von Niederösterreich W. Hofrat Siegfried Ludwig Als Landeshauptmann von Niederöster reich freue ich mich sehr darüber, daß das Heft 4 des Jahrganges 1983 der Kultur zeitschrift ,,Oberösterreich" unseren bei den Bundesländern Oberösterreich und Niederösterreich, den traditionsreichen Ländern ob und unter der Enns, gewid met ist. Unsere beiden Länder haben in der Geschichte, aber auch in der Gegen wart sehr viele Gemeinsamkeiten aufzu weisen, und ich bin überzeugt davon, daß diese Sondernummer ein weiterer informativer Beitrag zur Festigung dieser engen Beziehung beider Länder ist. Oberösterreich wie Niederösterreich liegen an der Donau, die Enns als Grenzfluß ist trennendes und verbindendes Element zugleich. Beide Länder zählten einst zu den habsburgischen Stammländern. Trotz der eigenständigen Entwicklung, die un sere beiden Länder im Laufe der Jahrhun derte genommen haben, blieb stets eine enge wirtschaftliche, kulturelle und menschliche Verbindung gegeben. Vor allem der Westen unseres Landes ist durch eine besonders enge grenzüber schreitende Zusammenarbeit mit Ober österreich gekennzeichnet. Im Ennshafen gibt es auf wirtschaftlichem Gebiet eine gemeinsame Projektierung, für die Eisenwurzen ebenso wie für das westliche Waldviertel sind Planungen unter starker Einbeziehung der angrenzenden Gebiete Oberösterreichs vorhanden. Viele unserer Landsleute finden in den Industrieräumen Linz und Steyr Beschäftigung, wie umge kehrt zahlreiche Besucher aus Oberöster reich in unseren Kultur- und Fremdenver kehrszentren anzutreffen sind. In der kulturellen und künstlerischen Entwick lung gibt es gleichfalls eine Reihe von Gemeinsamkeiten, Oberösterreich wie Niederösterreich präsentieren ihre Leistun gen auf diesen Gebieten in großen und erfolgreichen Landesausstellungen. Vor allem ist die Donau, wie ich dies schon angedeutet habe, ein Verbindungs glied ganz besonderer Art. Ich selbst habe im Vorjahr den Anstoß zur Gründung einer Arbeitsgemeinschaft der Donauländer unter Einbeziehung der in- und ausländi schen Donauregionen gegeben, und ich bin sehr dankbar dafür, daß sich unser Nachbarland Oberösterreich für diese Intentionen sehr aufgeschlossen zeigt. Der im Entstehen begriffene Rhein-MainDonau-Kanal wird gleichfalls eine weitere Intensivierung vor allem der wirtschaftli chen Beziehungen unserer beiden Länder bringen. Unsere Wirtschaftssäulen sind, wie in Oberösterreich, Industrie, Handel und Gewerbe einerseits sowie Landwirt schaft und Fremdenverkehr andererseits. Ich gebe auch gerne zu, daß der Einfluß oberösterreichischen Wesens bis hin zur Eß- und Trinkkultur gerade in den westli chen Teüen unseres Bundeslandes ein sehr starker ist, was aber naturgemäß sicherlich auf Gegenseitigkeit beruht. Und nicht zuletzt fühle ich mich mit meinem oberösterreichischen Amtskollegen, Lan deshauptmann Dr. Josef Ratzenböck, sehr eng verbunden, und ich werde auch wei terhin bemüht sein, diese engen menschli chen, wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen unserer beiden Heimatländer noch zu vertiefen. In diesem Sinne danke ich für die Heraus gabe dieser Sondernummer, ich danke der Redaktion und allen Autoren und entbiete unseren oberösterreichischen Nachbarn meine und des Landes Nieder österreich herzlichen und freundschaftli chen Grüße. Mit den besten Grüßen

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