Oberösterreich, 32. Jahrgang, Heft 3, 1982

Oberösterreich aktuell Zentrale Müllbeseitigungsanlagen Ein Plan des Amtes der oö. Landesregierung sah die Errichtung von zehn zentralen Müiibeseitigungsaniagen für die 1,25 Miiiionen Ein wohner des ungefähr 12.000 Quadratkilome ter umfassenden Bundeslandes vor. Der Standort dieser Anlagen ging von einem Einzugsgebiet von mindestens 50.000 Ein wohnern und einer Transportentfernung von maximal 50 bis 60 Kilometern aus, berück sichtigte die geologischen, hydroiogischen und topographischen Verhältnisse und nahm auf historische Verwaitungsgrenzen Bedacht. Da sich die Gemeinden aber nicht oder nur zögernd für einen Zusammenschluß in Ge meindeverbänden bereitfanden, entstanden bisher nur vier Müiiverrottungsaniagen in den Bezirken Grieskirchen, Perg, Urfahr und Vöckiabruck. Sie sind in der Lage, nach Vorzerkieinerung und Mietrotte Kompost zu er zeugen. Die Investitionskosten, die vom Land Oberösterreich subventioniert wurden, betru gen zwischen 10 und 20 Millionen Schilling. Weitere Müiiverwertungsaniagen sind in Ried in Bau beziehungsweise in Steyr in Planung. Beseitigung und Rekultivierung bisheriger lokaler Mülldeponien Vor der Regionalisierung der Abfallbeseiti gung wurden in Oberösterreich ungefähr 500 lokale, meist wilde Mülldeponien registriert. Mehr als die Hälfte dieser im Abfallkataster er faßten Müllablagerungen sind seither aufge lassen, saniert und rekultiviert worden. Die raFranz Johann Pilz, Bergbauemhof in Bad Goisern - bei den ,,Berigbauern", Aquarell, 33 x 43 cm.- Privatbesitz. Mit der Wiedergabe dieses Aquarells möchte die Redaktion auf einen Maler und Graphiker des Salzkammergutes aufmerksam machen, der zurückgezogen in der Stille lebt, jedoch gerade in der Zeit eines neuen Naturverständnis ses besondere Beachtung verdient. Geboren am 20. Jänner 1921 in Gösau, wohnhaft in Steeg am Hallstätter See, Absolvent der Graphischen Lehranstalt in Wien, Schüler bei Hans Ranzoni, sucht er in seinen Bildern die heile Natur. Bewußt pflegt er einen traditionellen Malstil. Dieser ermöglicht ihm eine künstlerische Darstellung, die aufzeigt, wie schön und harmonisch unsere Heimat auch heute noch sein kann. sehe Beseitigung der Müllhalden ist vor ailem auf die Förderung des Sanierungsprogrammes durch das Land Oberösterreich zurück zuführen. Die Gemeinden erhalten nämlich bis zu 80 Prozent der im Zusammenhang mit der Sanierung und Rekultivierung der Müildeponien stehenden Aufwendungen ersetzt. Sammlung von wiederverwertbaren Abfallstoffen Obgleich die Verwertung von Altstoffen weit gehend in die Kompetenz des Bundes falien würde, hat das Land Oberösterreich in den vergangenen Jahren weit über seine Ver pflichtungen hinausgehende Initiativen und Maßnahmen zur Erfassung und Wiederver wertung des Abfalls ergriffen. Schon im Jahr 1976 wurde mit der Aufstellung von Sammelbehältern zur Erfassung des Alt glases in den Gemeinden begonnen. Seither wurden insgesamt ungefähr 2500 Behälter In 429 Gemeinden mit einem finanziellen Auf wand von etwa 5,5 Millionen Schilling durch das Land angekauft und den Gemeinden ko stenlos für die Altglassammlung zur Verfü gung gestellt. Die oberösterreichische Bevöl kerung hat dieses Angebot zum Recycling po sitiv angenommen und etwa im Jahr 1981 über 7700 Tonnen Altglas gesammelt. Damit ste hen die oberösterreichischen Haushaite an der Spitze aller Bundesländer. Ein vor einiger Zeit mit der Giasindustrie geschlossener Ver trag erlaubt es, dieses Sammelsystem noch effektiver zu gestalten, so daß in Zukunft eine weitere Steigerung der Sammlung von Altglas zu erwarten ist. In Zusammenarbeit des Landesverbandes Oberösterreich des österreichischen Roten Kreuzes mit der österreichischen Produktionsförderungsgesellschaft werden fünf- bis zehnmal in allen Gemeinden des Bundeslan des Altpapiersammlungen durchgeführt. Diese Sammlungen erbrachten 1981 fast 9,3 Tonnen dieses Rohstoffes. Da die österreichi sche Papierindustrie aber wesentlich größere Aitpapiermengen verarbeiten könnte, ist das Land öberösterreich an der Unterstützung neuer Sammelsysteme zur weiteren Erfas sung der In den Haushalten anfallenden Alt papiermengen interessiert. Als Modellversuch führten das Land öberösterreich und die Bun desministerien für Wissenschaft und For schung sowie Handel, Gewerbe und Industrie in Altenberg und Freistadt verschiedene Sammlungen von Altpapier, aber auch Altglas, Kunststoff, Metall und Textil durch. Die ersten Resultate dieser Forschung zeigten, daß die Sammlungen durch die Aufstellung von Be hältern gegenüber den systemlosen Samm lungen ein zwei- bis dreifaches Ergebnis er bringen. Neben Altpapier, Altglas und Alttextllien findet In öberösterreich die Sammlung von Auto wracks und Altrelfen statt. Seit 1974 stehen in der öö. Landesbaudirektion zwei spezielle LKW-Züge Im Einsatz, die die in den Gemein den gesammelten Autowracks vorerst nach Linz bringen, so daß sie von hier per Bahn zur Shredderanlage nach Laxenburg in Nieder72

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