Oberösterreich, 32. Jahrgang, Heft 1, 1982

Denkmalpflege mit destilliertem Wasser stark befeuchteten Erdsockel und Rieselmauern aus einem Farbspritzkompressor (5-6 atü) zweimal unmittel bar hintereinander besprühte, was nach 24 - 48 Stunden zu ihrer bleibenden, steinartigen, farbechten Verfestigung führte (Abb. 6). Nach Maßgabe der Möglichkeiten war es Ge pflogenheit der feidarchäologischen For schung in Oberösterreich während der letzten 25 Jahre, noch im Verlauf der Grabungen Ge bäudeteile als aktiven Beitrag zur Bodendenkmalpfiege konserviert offenzuhalten. Das wurde in bescheidenem Maße an einem rö merzeitlichen Mauereck südlich der Martins kirche in Linz exerziert, von dem die OstWest-Mauer ein Stück hochgezogen und die Nord-Süd-Mauer im Asphalt der Römerstraße durch eine weiße Pflasterung markiert ist®. Ein weiteres, bedeutenderes Geländedenkmal befindet sich an der Bundesstraße 130 (,,Nibeiungenstraße") In Oberranna, die bis zu 1,60 m hohe Südwestmauer des römischen Kleinstkasteils (Burgus) Stanacum, die samt den Ansätzen zweier runder Ecktürme in einer Notaktion anläßlich einer Straßenverbreite rung vorläufig substantiell gesichert werden konnte^. Eine wiederholte Bestandserneue rung erfuhren Westtor (porta decumana) und Innere Fiankentürme des römischen Kleinka steiis Schlögen an der Donau, einmal schon Im Zuge der Ausgrabungen®, und dann, nach dem der Grundbesitzer das attraktive En semble vollkommen verrotten ließ, noch ein mal 17 Jahre später®. Erstmais für den kirchli chen Bereich blieb von den archäologischen Forschungen im Westteii der Stiftskirche von Lambach die imposante Nordwestecke der Rechteckapsis der romanischen Westkrypta unter Glas sichtbar konservierP®. Und nun besteht unter der St.-Laurentius-Kirche von Enns/Lorch-Lauriacum nicht nur ein Bauwerk partiell weiter, sondern die In diesem Umfang beispiellose mauermäßige Gesamt dokumentation eines kirchenarchäologischen Unternehmens - die monumentale Zeugen schaft einer aus römischen Wurzein gespei sten Vergangenheit des Gotteshauses. Der Ausgräber ist sonder Maßen dankbar für das bewunderungswürdige Ergebnis der ge samten denkmalpfiegerlschen Maßnahmen, denn: zum ersten sprechen die Steine weiter 46

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