Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 4, 1981

wandte, nach unten abgerundete Schilde zu sehen. Der (heraldisch) linke Schiid zeigt das bekannte Faikensteiner Wappen'*». Das (her aldisch) rechte Wappen zeigt einen Querbai ken und wurde für das Wappen von Eiisabeth gehaiten, deren Abstammung jedoch nicht bekannt ist, wie bereits Hoheneck schreibt (Eiisabeth, dero Geschiechts-Namen nicht aufgezeichnet)»". Auch heraidisch kann die ses Wappen Eiisabeth nicht zugeschrieben werden, da sich das Wappen der Ehegattin, wenn eines dargesteiit wurde, immer (herai disch) iinks befand»*. Schon Ströhi vermutete, daß es sich um ein aites Faikensteiner Wap pen handeln könnte oder daß es auf einer Er findung beruhe»». Nach Strnadt»» und Grüll»" nannte sich das Geschlecht der Faikensteiner früher von Kirchberg, das seinen Stammsitz in Niederbayern hatte. Während nun das Wap pen der Kirchberger drei Querbalken besitzt»», zeigt das Wappen auf dem Grabstein nur ei nen Baiken. Es könnte daher das Schlägier Wappen nur ein Teii des Kirchberger sein. Es gewinnt daher die Annahme Ströhls, daß es sich beim Wappen in Schiägi um eine Erfin dung des 15. Jahrhunderts handeit, an Wahrscheiniichkeit»». Es wäre ein ähnlicher Faii, wie das Adlerwappen des Stiftes Lambach, das auch eine Schöpfung des 15. Jahrhun derts ist»^. Der Grabstein der Faikensteiner stammt ebenfalis aus dem 15. Jahrhundert»». Er befand sich höchstwahrscheinlich bis 1853 hinter dem Kreuzaitar, denn Benedikt Pillwein schreibt 1827, ,,in der Kirche ist der Kreuzaitar mit der Geschichte der Stiftung des Kiosters in Holz eingelegt»» und hinter denselben ein Denkstein der Stifter"®». Ais 1853 der Kreuzal tar abgetragen«* und in die Veitskapeiie über tragen worden ist, wurde vermutiich der Grab stein der Faikensteiner an die rechte Seite des Choraufganges übertragen®». Was war nun der ais ,,Krypta" bezeichnete romanische Raum aus der 1. Häifte des 13. Jahrhunderts? Laurenz Pröil häit ihn in seiner Stiftsgeschichte von Schiägi für die äl teste romanische Stiftskirche«». Dieser Mei nung schließt sich Aifred Brettschneider in seiner Arbeit über das Bauschaffen der Stifte Oberösterreichs aus dem Jahr 1914 an®". Vier Jahre später vertritt Evermod Hager die An sicht, daß es sich bei diesem äitesten Teii von Schiägi um eine Krypta handeit®». Vieiieicht mag der Gedanke an die romanische Bautra dition mitbestimmend gewesen sein, diesen romanischen Raum unter der Kirche in Schiägi als Krypta zu bezeichnen, wobei aber immer die Besonderheit einer Einsäuienkrypta in Be- ■ V .y- „V ^ .V. '-'--jr . - ,-.iv PL'' ■ S: ■ .- VI r*. .V. ■■ - 7- >- - ■V., -

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