Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 4, 1981

. ■ ■ V Das Zülow-Haus in der Ortschaft Auerbach, Gemeinde Hirschbach bei Freistadt, derzeitHeimstättedes Züiow-Achivs < ■'* Es gibt verschiedene Schulen und Kindergär ten, in denen man mit ,,Züiow" konfrontiert wird - und es gibt Gastzimmer, sei es in Frei stadt oder in der Nähe von Gmunden, deren Gemütlichkeit nicht weniger von diesem Künstler geprägt ist. Wenn man zum Beispiel in Granasteg im Gasthof Poll die sogenannte Bauernstube be tritt, fällt einem an der Stirnwand das lange Friesbild mit den Darstellungen der Bauernund Holzarbeit auf, gegenüber finden sich bäuerliche Lossprüche auf einer Holzwand, und das Prachtstück des Raumes Ist ein von Zülow entworfener Kachelofen. Einige Kilo meter weiter westlich, in Altmünster, steht ein ebenfalls von Zülow entworfener Ofen mit Re liefverzierungen - dazu reizvolle figürliche Darstellungen zu einem Stelzhamer-Gedicht. in Gmunden, wo sich der Maler seit 1920 na hezu alljährlich für einige Zeit aufgehalten hat, gab es bis vor einigen Jahren außer den noch vorhandenen Wandbildern im Gasthof Fuchs, im Meraner Weinstüberl und In der SchlelßKeramik noch drei Wandgestaltungen, die lei der verschiedenen Umbauten zum Opfer ge fallen sind. Sorgfältig bewahrt und mit Stolz gezeigt wer den die keramischen Arbeiten. Neben ver schiedenen ornamentalen und flguralen Ent würfen entstanden In Gmunden zwischen 1936 und 1944 eine Reihe von Zeichnungen für diverse Landschaftsteller - Salzburg, Linz, Wien und andere- und die bekannten Darstel lungen ,,Falknerin",,,Prinz Eugen", verschie dene ,,Jagdteller" und die ,,Tierkreiszeichen", womit allerdings nur die wichtigsten und be kanntesten dieser Arbeiten genannt werden können. Denn immer wieder Heß sich Zülow bereitwillig auch zu höchst persönlichen De korationen überreden. Solchen Situationen verdankt eine Gmundner Familie die schöne Ansicht der alten Kirchengasse in der kiassischen Manier der Gmundner Keramik. Seit den zwanziger Jahren haben sich viele Kunsthistoriker, Kritiker und Freunde mit dem Werk und der Persönlichkeit Franz von Zülows auseinandergesetzt. Fazit: es gibt kein Sche ma, das dieser Künstlerpersönllchkeit gerecht werden könnte. Er war aus ganzem Herzen Grafiker, Zeichner, Entwerfer, Maler - ein Handwerker mit vielerlei Werkzeug und Mate rial, dem Tuschfeder und Bielstift gleich sicher in der Hand lagen wie der Pinsel. Nur charak terisieren ließ er sich nicht und läßt er sich heute noch nicht - dazu war seine Phantasie zu groß und seine Erfindungsgabe zu uner schöpflich. Künstlerische Arbelt war für ihn einfach: Möglichkeit zu sein - sie war seine Sprache und sein nie verstummendes Aus drucksmittel. Daher begegnet man Im gesam ten Werk einem Künstler, der seine große Be gabung - aber auch die daraus erwachsende Verpflichtung, den Sichteindruck seiner Welt nach einer inneren Ordnung hin zu erkennen und auszudrücken voll ausgelebt hat. Sein Werk Ist eine schöne, volle Summe ge worden, eine einmaiige Primzahl: Zülow. Literaturnachweis: Baum Peter: Franz von Zülow, Molden Edition 1980. Fochler, Dr. Rudolf: Zülow-Anekdoten, Zülow-Heft der Mühlviertler Heimatblätter 1973. Gmunden: Katalog der Kammerhofgalerie 1970 zur Ausstellung ,,Kunst des Salzkammergutes Im 20. Jahrhundert". Khil Martha: Biograph. Lexikon für Oberösterreich, Hsg. Inst, für Landeskunde von Oberösterreich. DAMETZSTRASSE 25, Tel. 70 2 70 (keine Mittagssperre) DINGHOFERSTRASSE 69, Tel. 53 5 38 (Ecke Blumauerstraße) geöffnet Montag bis Freitag von 13.30 bis 18 Uhr Orig. Ölgemälde Kunstdrucke Rahmungen Spiegel, Karniesen Gemäldegalerie 19. Jahrhundert im 1. Stock (9 bis 12 Uhr) Kupferstiche und alte Landkarten Gemäldeschau besonders preisgünstiger Ölgemälde. Gute Parkmöglichkeit

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