Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 1, 1981

Wanderwege und es gibt eine Stempelstelle für die Golsererund Gosauer Wandernadel. Die Wege können in beliebiger Rictitung be gangen werden. Der frequentierteste ist der AV-Weg Nr. 880, der von Bad Geisern über die Trockentann-Alm zur Goiserer Hütte und jenseits über die Iglmoos-Alm nach Gösau führt. Diese Wegstrecke möchte ich in Ver bindung mit der Besteigung des HochKaimberg näher vorstelien. Mit der Nr. 881 mündet ein Weg von der Chorinsky-Klause über die Knall-Alm bei der Goiserer Hütte. Zwischen Knall-Aim und Goiserer Hütte ver läuft gleichzeitig der Weg Nr. 882, der in der Folge über das Gamsfeld nach Rußbach lei tet. Für Rundwanderungen zwischen Bad Geisern und der Hütte wäre der Weg Nr. 84 sehr geeignet. Auf dieser Alternativstrecke zum 880er gelangt man über Nieder- und Hochmuth am Kniekogel vorbei am be quemsten zur Hütte. Zwischen Hütte und Hoch-Kalmberg gibt es außerdem den Weg Nr. 885. Die schönste und abwechslungs reichste Tour ist die Überquerung von Gös au nach Bad Geisern einchließlich der Be steigung des Hoch-Kalmberg. In Gösau hat man automatisch eine höhere Ausgangspo sition. Wegverlauf: Unser Ausgangspunkt in Gös au liegt bei der Postautohaltestelle Ramsau in Vordertai an der Bundesstraße 166. Der Aufstieg zur Iglmoos-Alm verläuft anfangs auf einer Forststraße, man hält sich am be sten nach der Markierung Nr. 880. Bedingt durch die geologische Beschaffenheit ist das Gelände bis zur Alm verhältnismäßig feucht. Wir finden viele schöne Gräser, Blumen und Pilze. Nicht von ungefähr kommt auch eine Ortsbezeichnung ,,Bschissene Lacke". Kurz vor der Alm überqueren wirdie vom Paß Gschütt herfüh rende Forststraße. Die 1206 m hoch gele gene Iglmoos-Alm ist im Sommer bewirt schaftet. Man bekommt Erfrischungen und den Wanderstempel. Unser Weg steigt durch den Hochwald aufwärts, wobei er mehrmals eine Forststraße überquert. Durch eine ausgeprägte Muide kommen wir in die Saugrube, wo der Wald schütterer wird. Kurz vor der Hohe-Scharten-Alm tref fen wir die Abzweigung zur Knall-Alm. Nach etwa drei Stunden wird am oberen Rand der Alm die Goiserer Hütte erreicht. Nun können wir den unschwierigen Kammweg mit der Nr. 885 zum Gipfei begehen. Der Steig führt an der Kalmooskirche, einer Höhle, vorüber. Uber kleine Feisstufen und durch Legföh renfelder gelangen wir nach etwa Stun den auf den Hoch-Kaimberg. Das Gipfel kreuz wurde von der TVN-Gruppe Bad Schallerbach errichtet. Es ist auch eine Stempelkassette darauf montiert. Das Pan orama ist sehr vielfältig. Man sieht beinahe alle bedeutenden Salzkammergutberge in der Runde. Von der Goiserer Hütte können wir am schnelisten, aber auch am steilsten über den Weg Nr. 880 in zwei Stunden nach Bad Geisern absteigen. Dieser Weg führt am Almdirndi-Brunnen und an der Unteren-Scharten-Alm vorbei. An der Wald grenze treffen wir auf die ,,Brantweinfeicht'n" mit der Wallmann-Poldl-Rast, einer kleinen Unterstandshütte. Bis zur Trockentann-Alm folgen wir einem steileren Graben, dann geht es immer flacher wer dend in die Ramsau. Beim Ramsaubach ge langen wir zur Hoch-Muth-Straße, die wir entlang des Baches bis zur Traunmündung im Ortsgebiet von Bad Goisern verfolgen. Gehzeit: Gösau - Hoch-Kalmberg - Bad Goisern ca. 6V2 Stunden. Günstigste Zeit: Juni bis Oktober. Zur Al penrosenblüte besonders reizvoll. Karten: österr. Karte 1:50.000, Bl. 95, St. Wolfgang im Salzkammergut; österr. Karte 1:50.000, BL 96, Bad Ischl; Kompaß-Wan derkarte 1:50.000, BL 20, Südliches Salz kammergut. Literatur: Das Gosautal von Prof. DDr. Paul Bauer, Eigenverlag; Salzkammergut-Füh rer von Karl Pilz, 00. Landesverlag; Wan dern und Bergsteigen in 00. von H. Loder bauer, 00. Landesverlag; Zwei Führer zur Erwerbung der Wandernadel von H. Loder bauer. Über das Kattergebirge (Katrinalm - Katrin - Hainzen - Roßkopf - Ahornfeld - Wacht) Um es vorwegzunehmen, eine Überschrei tung des Kattergebirges sollten nur Berg wanderer mit Ausdauer und Trittsicherheit unternehmen. Es ist aber auch eine Be steigung der 1544 m hohen Katrin und des 1639 m hohen Hainzen von der Bergstation der Katrin-Seilbahn sehr lohnend. Wem dies zu wenig ist, der könnte darüber hinaus noch zu Fuß ins Tal entweder nach Bad Ischl oder nach Lauften die restlichen tausend Hö henmeter begehen. Bei dem erwähnten Wandervorschlag han delt es sich um einen kleinen Teil der 80 km Wanderwege, die der seit 1823 bestehende Kurort Bad Ischl in der näheren Umgebung anzubieten hat. Wegveriauf: Ausgangspunkt ist die KatrinSeilbahn in Kaltenbach am südlichen Stadt rand von Bad Ischl. Vom Stadtzentrum führt ein netter Promenadenweg in einer halben Stunde über die Esplanade, Hasner-Allee durch die Kaltenbachau zur Talstation. Es besteht auch die Möglichkeit, von der Tal station auf einem Wanderweg zur Katrin hochzusteigen, doch wird meist die Seil bahn bevorzugt. Manche benützen die Gondel nur talwärts, um die abgenützten Gelenke zu schonen. Die Bergstation der Katrin-Aim liegt in 1415 m Höhe und man hat einen schönen Ausblick zum Dachstein. Im Winter gibt es Skiliftbetrieb. Den nahen Gipfei der Katrin erreicht man auf dem Weg Nr. 895 in einer halben Stunde. Der gute Steig führt in Kehren zwischen Legföhrenfeidern auf die hügelige Hochfläche. Meh rere Rastbänke stehen bei Aussichtsplätzen zur Verfügung. Großartig ist das Panorama. Besonders eindrucksvoll ist der Tiefblick nordwärts auf die Kaiserstadt und im Süden zum nahen Dachstein. Eine kleine Kammwanderung zwischen ein zelnen Latschengruppen und Bergwiesen führt in einer halben Stunde zum 1639 m hohen Hainzen. Für den Rückweg zur Berg station kann man zur Abwechslung den ,,Südweg" wählen. Für den Wanderer ohne Bergerfahrung und Trittsicherheit ist auf dem Gipfei des Hainzen Endstation. Eine Tafel der Alpenvereinssektion Bad Ischl macht auf die exponierte Begehung des Verbindungsgrates zum 1659 m hohen Roßkopf aufmerksam: ,,Uber das Ahornfeld nur für Schwindelfreie." Der Verbindungs grat zum Roßkopf hat im Bereich des Steinalpentörls einige ausgesetzte, aber gut grif fige Felspassagen. Sie sind zwar mit Draht seilen versichert, aber der Tiefblick ist eben nicht jedermanns Sache. Etwa Stunden benötigt man für das ca. 1 km lange Grats tück, bis man auf dem Roßkopf wieder eine breite Bergkuppe betritt. Unschwierig geht es nun an der Nordwestseite zwischen Lat schenfeldern und Wiesen hinab auf das Ahornfeld, wo wir auf eine von oben sicht bare Almhütte treffen. Vom Ahornfeld sieht man aus unmittelbarer Nähe den Bergwerks- und Rettenkogel, die ebenfalls eine lohnende Überschreitung un ter ähnlichen Bedingungen ermöglichen. Wir steigen nun von der Ahornalm auf einem vorerst sehr steilen und feuchten Weg in vie len Kehren in den Hochwald hinunter. Der mit Nr. 894 gut markierte Weg führt an ei nem Bildbaum vorbei und kreuzt im unteren Teil mehrmals eine Forststraße. Wir errei chen einen alten Fahrweg, dem wir bis zu einer Wasserstelle entlangwandern. In der Nähe des kleinen Baches findet man viele Alpenveilchen. Bald kommen wir an den Waldrand und zur ersten Siedlung in Rams au. Hier gelangen wir zur Forststraße, wel che In Richtung Staller-Alm führt, vorerst in der gleichen Richtung zum Retten- und Bergwerkskogei. Wir gehen talwärts zur na hegelegenen Haltestelle ,,Wacht" an der

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