Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 1, 1981

Die „Königlnvilla", Bleistiftzeichnung von Adolf Fischer, Zeichenlehrer und Illustrator der,,Geschichte der Stadt Gmunden" von Dr. F. Krackowitzer. Sitz der Familie von Han nover von 1868 bis heute, Sammlung Kammerhofmuseum Die evangelische Kirche in Gmunden, Bleistift zeichnung von Adolf Fischer, ca. 1890. Die Bemühungen des Königs von Hannover führten zur Verwirklichung eines dringenden Wunsches der evangelischen Gemeinde: Bau einer Pfarrkirche in der Georgstraße. Sammlung Kammerhofmuseum sodaß ihm eine ideeiie Beteiiigung an der Pianung der ,,Viiia Toscana", wie die iokaie Überlieferung behauptet, absolut zuzu trauen wäre - veränderte das Aussehen des Landschiosses, indem er den ehemais py ramidenförmigen Turmabschlüssen ihre jetzige Form gab. Er bemühte sich auch um eine stilgerechte Innenausstattung und ließ unter anderem originale Renaissance-Dekken und alte Türen einbauen. Er beschäf tigte sich angelegentlich mit dem Entwurf von Einrichtungsgegenständen und war ein wichtiger Auftraggeber für den von vielen der hohen Herrschaften hochgeschätzten Kunsttischler Wiesauer aus Gmunden. Während des kalten Winters von 1879/80 ließ der Erzherzog die sogenannte Taverne, das nachmalige ,,Stöckl", abreißen, jedoch in der gleichen Art wieder neu aufbauen. Man kann also annehmen, daß der Wap penschmuck an der Frontseite im Auftrag Erzherzog Johanns angebracht wurde; die Wappenzier im Landschioßhof stammt ebenfalls aus dieser Zeit. Die Geschichte dieses Erzherzogs war in der Folge abenteuerlich genug. Seine An schauungen standen vielfach im Gegensatz zur herrschenden militärischen und politi schen Situation, so daß der Prinz, nachdem ihm von oben her alle Möglichkeiten ge nommen worden waren - Schloß Ort war in den letzten Jahren sozusagen sein Exil -, schließlich die Konsequenzen zog und auf Rang und Namen verzichtete. Er verließ als einfacher Mann namens,,Johann Orth" sein Vaterland und begab sich, nachdem er das

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