Oberösterreich, 30. Jahrgang, Heft 3, 1980

ils iigl I Ä- <lMn »■^ ' "■" " •■ ■ *.;.'vt'>'«;'-VXi^U:--V: 1907 machte die En/verbung der Rabivilla die Gestaltung des Stifterparkes möglich. Um die Jahrhundertwende wurden ailjährlich schon mehr ais 4000 Gäste gezählt und bereits 66.000 Heilbäder abgegeben. Die damals geschaffenen Grundlagen einer neuzeitlichen kurörtlichen Infrastruktur, aber auch eine Reihe repräsentativer Bau ten in den Formen des Jugendstiis zeugen von einem kultivierten behaglichen Wohl stand in den die Gründerzeit des Heilbades abschließenden Jahren. Unter diesen Bau ten ragen das 1908 fertiggestellte Neue Ba dehaus und die 1910 bis 1912 nach Plänen des Linzer Architekten Maurize Balzarek gestaltete Landesvilia hervor. Der erste Weltkrieg beendete die Epoche der Gründerzeit in Bad Hall. Der Kurort wurde zu einem Lazarettgebiet, in dem sich die im Heilbad geübte Jodbade- und -Trinkkur für Nachbehandlung von Verletzungen sehr bewährte. Nach Kriegsende konnte nur die großzügige Initiative des Landes der zum Stocken ge kommenen Entwicklung des Heilbades neuen Auftrieb geben. Dies um so mehr, als dessen Stellung durch das 1911 auf den Markt gekommene Medikament Saivarsan, zugleich aber auch durch Verbesserung der soziaien Gesundheitspflege in den Städten - sie hatte die Skrophulose fast zum Ver schwinden gebracht - schwer gefährdet schien. Es war Landeshauptmann Johann Nepomuk Hauser, der im entscheidenden Jahr zehnt zwischen 1918 und 1928-für die vie len vom Kuranstaltendirektor Dipl.-Ing. Pesendorfer an ihn herangetragenen Vor schläge stets großzügig aufgeschlossen - immer wieder bedeutende Geldmittei be reitstellte. Bad Hall verdankt Hauser, daß in diesem Jahrzehnt mit umfangreichen Er werbungen von Gebäuden und Baugründen kurortsfremde Entwicklungen im Ortszen trum verhindert und zugieich die Grundla gen für den gesamten weiteren Ausbau des Heiibades gelegt wurden. Dem Erwerb des Hotels Elisabeth mit umfangreichem Grundbesitz und dem Gästehaus Marienhof im Jahr 1918/19 folgte 1919 der Ankauf des alten Postgebäudes und des danebenste henden Sattlerhauses. Im Jahr 1923 wurde das 1907 ais vornehmstes Hotel des Heil bades geschaffene Sanatorium angekauft, 1924 das Hotel Zentral erworben und bald danach das Restaurant Bellevue samt Haus Bellevue gegen Gründe an der Parkperiphe rie getauscht, auf denen 1928 das Sonnen heim erbaut wurde. Der umfangreiche Kompiex der Jungdorferschen Brauerei gelangte 88

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