Oberösterreich, 30. Jahrgang, Heft 3, 1980

Ii ir Seite 2: Bildselte aus dem Prospekt „Land der Heilbäder und Kurorte - Oberösterreicti", herausgegeben vom Landesfremdenverkehrs amt Oberösterreich Links: Symbol der Heilkraft des Wassers - Brunnenfigur im Kurpark von Bad Hall. Aufnahme: A. Laimer Unten: Bad Geisern verleiht an treue langjäh rige Kurgäste eine besondere „Treuenadei" msim schließen das Land. Hier lebt eine Bevölke rung mit jener heiteren Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit, bei der man gerne zu Gast ist. Nicht zu Unrecht nennt man dieses Ober österreich ,,das Land der Heilbäder und Kurorte". Mit insgesamt 14 Heilbädern und Kurorten, dazu noch zwei Kuranstalten und sieben Kneippkuranstalten, besitzt Ober österreich unter allen österreichischen Bundesländern die meisten Orte, in denen sinnvolle Ruhepausen mit einer Krankhei ten vorbeugenden, heilenden oder auch wiederherstellend wirkenden kurmäßigen Behandlung verbunden werden können. Allein die 14 Heilbäder und Kurorte des Lan des verzeichneten im Fremdenverkehrsjahr 1978/79 insgesamt 148.391 Gäste mit 2,651.448 Übernachtungen, davon 1,683.692 Nächtigungen von Inländern und 967.448 von Ausländern. So waren die 14 Heilbäder und Kurorte des Landes am ge samten Fremdenverkehr Oberösterreichs mit seinen 239 Fremdenverkehrsgemein den zu32,2 Prozent beteiligt. Dieses bedeu tende wirtschaftliche Gewicht wird noch da durch gesteigert, daß die vier Heilbäder Bad Ischl, Bad Schallerbach, Bad Hall und Bad Geisern sowie der Luftkurort St. Wolfgang einen Fremdenverkehrsumfang ausweisen, wie er von keinem anderen Ort des Landesauch nicht von der Landeshauptstadt Linz - verzeichnet werden kann. Noch deutlicher ließe sich die bestimmende Stellung des Kurortewesens für Oberösterreichs Wirt schaft unterstreichen, würde man auch die Umsätze und das Steueraufkommen dieser Sparte durchleuchten. Die bestimmende Stellung des Heilbäder und Kurortewesens in Oberösterreich er wächst nicht zuletzt aus seiner historischen Entwicklung. Die Vorkommen von Solen und heilenden Quellen in Ischl und Hall, die Nutzung des Moores von Neydharting, aber auch die bescheidenen Bauernbäder in Windischgarsten, Kirchschlag, Gutau, Mühllacken, Sandl, Zell und Schärding wa ren schon zwischen dem 17. und 19. Jahr hundert Ziel vieler Städter, die in den bis da hin abgeschiedenen Gegenden neue Ge sundheit suchten. Diese Orte wurden so die ältesten Zentren eines der Gesundheits pflege dienenden Fremdenverkehrs. Die dort gebotenen frühen Formen einer auf na türlichen Heilvorkommen aufbauenden Heilbehandlung waren durch das medizini sche Wissen, zugleich aber auch durch die medizinischen Möglichkeiten ihrer Zeit ge prägt. Durch viele Jahrhunderte wurde der Trinkkur und dem Wannenbad im heilenden Wasser die Aufgabe gestellt, andere, viel fach als beschwerlicher und lästiger, viel leicht auch als weniger erfolgversprechend geachtete Behandlungen des Hausarztes und des Krankenhauses zu ersetzen. Wohl sind die meisten dieser ländlichen Kurbetriebe inzwischen der Vergessenheit anheimgefallen. Im Laufe der letzten 100 bis 200 Jahre wurde das oberösterreichische Alpengebiet mit dem Salzkammergut, spä ter auch das Ryhrn-Prlel-Gebiet jedoch im mer mehr von Städtern entdeckt, die Natur erlebnis und Erholung suchten. Die Frem denverkehrsgebiete des Salzkammergutes wuchsen nicht nur wegen der landschaft lichen Schönheiten, sondern auch aus der historischen Entwicklung bis vor wenigen Jahrzehnten zunächst rund um die vier Kur-

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2