Oberösterreich, 30. Jahrgang, Heft 3, 1980

Gedichte Der Tassilokelch Dieser Rankenausgriff bis zum Rande der Lippe. Daß er sich stets neu begibt. Und nicht hinter Panzerglas grübeln muß. ob des Abendlands Hüter, die Lippe am Kelchrand, schluckweise die Wandlung vertrinken. Würfelspiel Um seine Zukunft sorgt das Nichts sich schon. Laßt es. Laßt es würfeln mit dem letzten Strohhalm. Laßt den Würfeln, daß die Augen blind sind. Lest sie. Lest die Augen, nicht der Blindheit zum Gefallen. Lest dem Strohhalm, daß er nicht der letzte. Lest es. Lest: das blinde Nichts gibt niemals auf. 100 Baum mitten in der Welt Vom Regen verwaschen die Inschrift am Wege. Aber im Föhntag der Große Priel kann dem Punkt zwischen Vierkant und Urbar fast Stimmgabel sein. Denn hier schlägt ohne Notenständer das Land die Musik auf, geschöpft aus ihm. und der Baum liest mit, und der Halm liest mit, bis der Sohn aus dem Land vor dem Priel seine vierte anstimmt. - s, i"'

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