Oberösterreich, 29. Jahrgang, Heft 2, 1979

Kunst der Gegenwart Zwei Künstler und ihre Weit aus Metall Landschaftlicher Umraum, Werdegang und Werk der Gestalter Waltrud und Arthur Viehböck Peter Kraft Der Wohnsitz eines Künstlers hängt von Zu fälligkeiten ab und steht doch unter einem verborgenen Gesetz. So lebt das Ehepaar Waltrud und Arthur Viehböck in einem Bau ernhof bei Kematen an der Krems und die ses Heim, an dessen Wohnlichwerden und Eignung zur Werkstätte metaiiplastischer Gestaltung beide erst einmal jahrelang ar beiten mußten, ist eigentlich die Konse quenz einer Reihe von vorher gesetzten, wohldurchdachten Schritten. Er, der Oberösterreicher (Jahrgang 1946), kommt aus der Sphäre der Landeshaupt stadt Linz, wo er auch geboren wurde. Sie, Waltrud Viehböck, ist jedoch Deutsche, stammt aus der alten Bischofsstadt Fulda und mußte erst ein abgeschlossenes Phar maziestudium hinter sich lassen, um frei zu werden für die ihr wesensgemäße künstleri sche Beschäftigung. Waltrud Viehböck ging also nach Linz, ab solvierte hier die Kunstschule kurz vor deren Hochschulerhebung, schloß die Meister klassenausbildung beim Metallplastiker Helmuth Gsöllpointner mit Diplom ab und lernte aber auch beim Keramiker Kurt OhnDas Künstlerehepaar Waltrud und Arthur Vieh böck bei gemeinsamer Arbeit Wohnsitz und Werkstatt von W. und A. Vieh böck in der Gemeinde Piberbach, nahe Kema ten und Neuhofen an der Krems, ein kleines Gehöft inmitten der typischen Kremstalland schaft Ich lernte Waltrud Viehböck bereits als Gat tin und Berufspartnerin von Arthur Viehböck kennen und es leuchtete mir von Anfang an ein, daß hier ein Paar zur idealen Lebens und Arbeitsgemeinschaft zusammengefun den hatte. Arthur Viehböck ist nämlich Absolvent einer höheren technischen Bundeslehranstalt in Linz und verzichtete als Ingenieur seiner seits auf einen einträglichen Brotberuf als Elektronikfachmann, weil ihn das techni sche Zu-Ende-Bringen, auch das strenge Zeichnen und Entwerfen von Kunstwerken mehr fesselte als die nicht eigentlich krea tive Routine seiner erlernten und geprüften Fertigkeiten. Beide wohnten damals als Mieter in einer kleinen Mansarde eines engen und verwin kelten Einfamilienhauses der Linzer Vor stadt und ihre Werkstatt in einer angrenzen den Baracke war eine Notlösung. Eine räumliche Ausweitung und Perfektionierung des handwerklichen und maschinellen In ventars war in der Folge nicht zu umgehen. In dieser Lage erwogen die beiden Künstler bereits ein Ausweichen auf die ländliche Umgebung von Linz. 1974 wurde ein Objekt

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