Oberösterreich, 28. Jahrgang, Heft 4, 1978

Rechts: Titelseite der Topographie des innvierteis, die 1779 in aller Eile erschien. Aus der Vorrede: „Einen Patrioten kann es nicht gleichgültig seyn, die Lage, Oerter und Be schaffenheit desjenigen Distrikts der bayeri schen Lande zu kennen, welche das durch lauchtigste Erzhaus von Oesterreich ... In der zu Teschen letzthin mit Kührpfalz ge schlossenen Konvention angenommen hat, und wie es sicher verlauten will, dem Erzherzogthume Oesterreich ob der Enns unter der Benennung des innviertels einverleiben wird." -yrC^ ^ ;#! W-M i' r—♦" :« ni IMIII Gemeinsamer Wappenstein für Heinrich VI. und Christof I. von Ahalm, gestorben 1463 und 1479, Im Kreuzgang des Augustiner-Chorherrenstiftes Reichersberg. Foto: Fr. Gangl furje 93ffbrei6ung fcc^jentgen SDiflriftö bct baperifi^m ßanbc, tveft^rn baö &ur(ölan(ötig)le (SrsNü^ »on £)cftencicj ^vaft t)er mit Äul^rpfafj 5efcf)eii öcfctjfolfwm Äontietition in ®e(If genommen fwt. ?Wit XXI. ^pfcrjjlt^en urtö <lnw ToviAi^iriaLimue-s\arjtu SB 3 S H9 SofcpS etlen bott ^uriHcf/ 1 7 7 9» i' Mit der niederen Gerichtsbarkeit waren die sogenannten Hofmarken - ein spezifisch bayerischer Begriff - ausgestattet, von de nen Schrötter rund vierzig verzeichnet. Als Badeort wird Raab besonders hervorqehoben. Im Juni 1782 erwarb Kaiser Joseph die passauischen Herrschaften Obernberg und Vichtenstein, womit das Innviertel zur Gänze österreichisch wurde. Allerdings nicht für lange Zeit, denn 1810 kam es auf Napoleons Geheiß wieder an Bayern, was ein Großteil der Bevölkerung begrüßte, denn die Mißstände vor 1779 waren verges sen und die kleinkarierte Haltung der kaiser lichen Beamten hatte bei den freisinnigen Innviertlern Unmut und Verstimmung her vorgerufen. Es gab daher nur wenige von ihnen, die die Rückkehr des Innviertels nach dem Münchener Vertrag vom 14. April 1816 guthießen, anderseits jedoch vertrat man vielfach die Auffassung, daß mit der InnSalzach-Grenze die jahrhundertelangen Auseinandersetzungen zwischen Bayern und Österreich ihr Ende finden werden, was auch tatsächlich der Fall war. Die probayeri sche Stimmung nahm zwar zögernd, aber merkbar ab, besonders als Kaiser Franz Jo sef die Tochter des Herzogs Maximilian Jo seph in Bayern, Elisabeth, heiratete, womit Habsburg und Wittelsbach enge familiäre Beziehungen eingingen.

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