Oberösterreich, 28. Jahrgang, Heft 2, 1978

/;■ Birgit Nilsson - Stockholm hängende Zyklus konfrontiert so mit einem qualitativen Auf und Ab, mit Veränderungen und Variationen sowie den Subjektivismen der Interpretation, die als Anhaltspunkt Ge genstände der Außenwelt wählt oder sich - im Bereich der Phantasie und des Imaginä ren - an eine literarische Vorlage hält. Eine gelungene Zeichnung beansprucht Au tonomie, zugleich behält sie jedoch ihren Platz innerhalb der Serie und ihrer formaien wie inhaltlichen Bedingungen. Der Reiz des graphischen Zyklus kann in gleichartiger Ergänzung liegen, er kann aber auch auf kontrapunktischen Kontrasten beruhen und daraus seine Steigerung empfangen. Viele der größten zeichnerischen und druckgra phischen Leistungen wurden nicht in Ein zelblättern, sondern in Zyklen erbracht, denken wir nur etwa an Goya oder Picasso. Im Zusammenhang mit dem OEuvre von An ton Watzl liegt es auf der Hand, Möglichkei ten und Bedeutung dieser spezifischen gra phischen Vorgangsweise näher zu untersu chen. Man lernt damit ihre Bedingungen und Gegebenheiten besser kennen und wird auf diese Weise den Absichten des Künstlers

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