Oberösterreich, 27. Jahrgang, Heft 3, 1977

Bücherecke Neue Kunstbücher Alfred fdarks: Der Illustrator Alfred Kubin. Gesamtkatalog seiner Illustrationen und buch künstlerischen Arbeiten mit 2361 Abbildungen nach Aufnahmen des Verfassers. Im Auftrag des Landes Oberösterreich hrsg. vom Ober österreichischen Landesmuseum In Linz an der Donau. — München: Edition Spangenberg 1977, 438 Selten, Ladenpreis S 1925.—. Die Kubin-Schenkung hat seinerzeit zu vielen Gerüchten, die Aufteilung des Nachlasses nach dem Tode des Künstlers zu mancher Kritik Anlaß gegeben. Den öffentlichen Stellen in Österreich wurde da und dort vorgeworfen, daß sie habgierig und um einen sehr billigen Preis einen großen Wert eingehamstert hät ten. An der Aufteilung des Erbes zwischen Aibertina in Wien und OÖ. Landesmuseum in Linz wurde bekritelt, daß Oberösterreich wert mäßig zu kurz gekommen sei. Hiezu möchte der Rezensent als seinerzeitiger Sachbearbei ter in der Kuiturabteiiung des Amtes der OÖ. Landesregierung Richtigstellungen mittei len. Das Motiv seiner Schenkung hat Alfred Kubin im Schenkungsvertrag selbst formuliert. Er wollte einer Verschleuderung seines eigenen Lebenswerkes und seines Kunstbesitzes nach seinem Tode rechtzeitig einen Riegel vor schieben. Spätere unerfreuliche Vorfälle bei der Erbteiiung haben die Richtigkeit dieses Entschlusses nur zu deutlich bestätigt. Es ging ihm also nicht um materiellen Gewinn, als vielmehr um eine ideelle Wertsicherung. Bei Aufteilung seiner Schenkung nach seinem Tode wurde sodann einvernehmlich zwischen Wien und Linz der Grundsatz vertreten, zwei wissenschaftlich gleichwertige Bestände zu schaffen. In die Aibertina kam, was Alfred Kubin in der Weitkunst vertritt, nach Linz ka men die Blätter seines Eigenwerkes und der von ihm gesammelten Fremdgraphik, die seine Lebens- und Werkgeschichte ergeben. Als schließlich vom Land Oberösterreich der Landedeisitz Zwickiedt mit dem gesamten Inventar, vor allem mit der umfangreichen Bibliothek des Künstlers, erworben werden konnte, fand dieses Verteilungsprinzip seine krönende Bestätigung. Alfred Marks gibt uns mit seinem großartigen Werk nach 18 Jahren eine weitere Bestäti gung. In der Fülle, ja Überfülle von KubinLiteratur ist sein ,,Gesamtkataiog" eine der wenigen echt wissenschaftlichen Leistungen in der Kubin-Forschung. Wieder sei eine Reminiszenz erlaubt. Nach dem Tode Kubins wurde von einem KubinInstitut gesprochen, in dem viele Wissen schafter zusammengefaßt werden sollten, um in Teamwork eine gültige Kubin-Monographie zu erarbeiten. Die Idee blieb ein Luftschloß. In Alleingang hat Alfred Marks nunmehr we nigstens ein Teilgebiet dieses künstlerischen Titanenlebens durchforscht und zur Darstel lung gebracht — den Illustrator. Ausgehend von der Ordnung und Inventari sierung des ihm als Bibliothekar des oö. Lan desmuseums anvertrauten Werkbestandes hat er in beispielhaftem Fleiß die für Kubin so wesentliche Komponente seines buchkünst lerischen Schaffens grundlegend und gründ lich bearbeitet. Sein Katalog der Illustrationen umfaßt in der Gruppe A ,,Das Lebenswerk Alfred Kubins als Illustrator, illustrierte Bü cher, Beiträge für Zeitschriften und Zeitungen, Buchschmuck, Neuauflagen und Übersetzun gen, unveröffentlichte lilustrationszeichnungen" mit insgesamt 2361 chronologisch ge ordneten Zeichnungen in 255 Titeln — und in Gruppe B 29 ,,seit dem Tode des Künstlers (1959) erschienene Ausgaben". In seiner Einleitung analysiert der Autor den Zeichner und Illustrator Kubin, weist auf das gespenstische Frühwerk hin, das den Künst ler berühmt gemacht hat, charakterisiert tref fend die mittlere Schaffenszeit um 1920, in der sich der Künstler den ,,früher kaum be achteten freundlicheren Seiten des Lebens und der Welt zuwendet" und macht auf das Aiterswerk aufmerksam, das überhaupt noch nie richtig gesehen und erkannt worden ist. In einer ,,Einführung in den Katalog" weist A. Marks in wissenschaftlicher Akribie auf Vorarbeiten hin, vor allem auf die Veröffent lichungen von Paul Baabe und Abraham Horodisch, wie auch auf das Kubin-Archiv Ottes, das sich jetzt in der Galerie des Münchner Lenbach-Hauses befindet. Dem Autor ist für seinen enormen Fleiß zu danken. Mit diesem ,,Gesamtkataiog" reiht sich Alfred Marks in die vorderste Linie der Kubin-Literatur ein. Rupert Feuchtmüller: Sergius Pauser. Eine Monographie mit Beiträgen von Albert Paris Gütersloh und Walter Koschatzky. Mit Erinne rungen der Freunde, Kollegen und Schüler. Hrsg. und mit einem Werkkatalog versehen von Angela Pauser. — Wien: Edition Tusch 1977, 200 Selten mit 32 Farbtafeln, 35 Schwarz weißtafeln, 18 Abb. Im Textteil und 101 Abb. Im Werkverzeichnis, Ladenpreis S 800.—. Sergius Pauser wurde am 28. Dezember 1896 in Wien geboren und starb 74jährig am 16. März 1970 in Kiosterneuburg. Er war wohl eine der glanzvollsten Persönlichkeiten der österreichischen iModerne, nicht nur nobel in Wesen und Erscheinung, sondern ebenso nobel in seiner Kunst. Rupert Feuchtmüiier beschreibt in einer vor bildlichen Künstiermonographie mit Gründ lichkeit seinen Lebensweg, würdigt sein male risches Werk, analysiert es in ständigem Vergleich biographischer Daten mit den ent sprechenden Bildbeispieien. Er bezeichnet ihn am Schluß seiner Lebensskizze als ,,einen österreichischen Maier". Er meint damit: ,,Dies aber ist das Schicksal eines österreichischen Menschen, der Tradition und lebendige Ge genwart in sich vereint..." Zur Charakteri sierung des Künstlers verhelfen ihm viele Zitate, die den Weg dieses großartigen Maiers von der Neusachiichkeit zu immer freierer Malweise belegen. So zitiert er z. B. aus dem Jahre 1930 Woifgang Born: ,,Die gemalte Weit Pausers ist von der Stille eines Feiertags erfüllt. Menschen und Dinge sehen anders aus als sonst. Sehr rein, sehr klar, gelöst aus dem verwirrenden Treiben des wirklichen Le bens... 1937 sagt der Künstler selbst aus: ,,Wir glauben uns noch immer dazu verpflich tet, das Gewachsene, von alters her Gewor dene zu bewahren, das, was die Öffentlich keit noch Immer von der Malerei fordert, zu erfüllen ..." So ließe sich Aussage an AusHillER-EISEN HillER-EISEN RÜLLER-EISEH GROSSHANDELSGESELLSCHAFT GROSSHANDELSGESELLSCHAFT GROSSHANDELSGESELLSCHAFT Auszug aus unserem Verkaufsprogramm: 4810 GMUNDEN, Kammerhof, Tel. 33 01 Serie — Groß- und Einzeihandel mit Eisenwaren, Werkzeugen, Beschlä gen, Haus- und Küchengeräten, Sportartikeln, Heizöl, Propangas, Radios, Fernsehern, Skibekleidung usw. 5020 SALZBURG, Klessheimer Allee 43, Tel. 33 1 11 Serie — Groß- und Einzelhandel mit Eisenwaren, Verkauf von Waizwerkserzeugnissen, Beschlägen, Werkzeugen, Maschinen, sanitärem Bedarf. 4020 LINZ, Sandgasse 15, Tel. 0 72 22 / 76 3 37, 76 3 38, Repräsentanz 4664 OBERWEIS (Autobahnzubringer Gmunden—Steyrermühi), Tel. 0 7612/28 01-0 Serie - Verkauf von Waizwarenerzeugnissen, Eisenwaren, Baubedarf, sanitärem Bedarf, Zentraiheizungsanlagen, Großküchenein richtungen. 4600 WELS, Almgasse 11, Tel. 0 72 42/41 93, Repräsentanz

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