Oberösterreich, 27. Jahrgang, Heft 3, 1977

U ^ Unterweißenbach, Pfarrkirche hl. Nikolaus, Bezirk Freistadt, Gewölbezone. Das Langhaus um 1500 nach Süden erweitert, wodurch eine zwelschlffige, fünfjochlge, netzgewölbte Halle entstand. Im Gewölbescheitel Fischblasen maßwerk. Aufnahme: R. Mair I Königswiesen, Pfarrkirche Maria Himmelfahrt, Bezirk Freistadt. Gewölbe des etwa 1520 ^ entstandenen zwelschlfflg, vierjochlgen Langri| hauses mit überaus reichen Schlingrippen J über kannelierten Pfeilern. w Aufnahme:E. Widder Bad Zell. Eine dem quadratischen Einstützenraum verwandte Raumform ist das Vierstützenquadrat, gewissermaßen ein dreischiffiger, dreijochiger Zentral raum. Dieses Schema zeigen Dimbach, St. Georgen am Walde, St. Leonhard bei Freistadt und St. Georgen a. d. Gusen. Der weitaus überwiegende Teil der dreischiffigen Hallen ist jedoch vierjochig und unterscheidet sich wiederum durch die mehr oder minder reich ausgestal tete Gewölbezone. Der bedeutendste Bau des Mühlviertels während der ersten Hälfte des 15. Jahr hunderts, der Hallenchorumgang des Zisterzienserstiftes von Baumgartenberg, ist von Niederösterreich beeinflußt. Der Bau, der nach der Hussitenwut in den Jahren 1428 und 1432 mit Unterstützung des Konzils von Basel und von Papst Eugen IV. entstanden ist und 1443 ge weiht wurde, war ein getreues Abbild des Chorhauptes von Zwettl in Nieder österreich. Es ist dies ein ganz eigen artiges und für die Hochleistungen der heimischen Gotik bezeichnendes Bau schema. Um einen vieleckig geschlosse nen Chor werden in Verlängerung der Seitenschiffe die Apsiden herumgeführt und an diese wiederum schließt sich ein Kapellenkranz. Diese Form wurde von der Kathedralgotik ausgebildet und kam in der schlichten Gestalt der Zisterzien serarchitektur nach Österreich. Hier ver band sich das kathedrale Grundriß schema im Aufriß mit dem tiefer wurzeln den Hallengedanken und führte so zur Schöpfung des Hallenumganges, der zu erst im Chorbau der Zisterzienserkirche von Heiligenkreuz, 1295 geweiht, auftritt, dann in der Chorhalle des Wiener Ste phansdomes und schließlich in der

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