Oberösterreich, 27. Jahrgang, Heft 3, 1977

der international gebräuchiichen Varie täten sind in Großbuchstaben geschriegen. Ausgeschiedene oder veraitete Be zeichnungen von Varietäten wurden nur ausnahmsweise verwendet, wenn sie von größerer lokaler Bedeutung sind, wie z. B. Kristallisierter Sandstein oder Zeiringit, dann aber mit Kleinbuchstaben gesetzt. Der ideeiie, aber auch materielle Wert eines Minerais hängt nicht nur von seiner Schönheit und Größe, sondern auch sehr wesentlich von seinem Fundort ab. Deshaib wurde große Sorgfait auf eine mög lichst genaue Angabe der Herkunft auf gewendet. Leider wurden seit dem ersten Weltkrieg viele Ortsnamen von klassi schen Fundgebieten in den Oststaaten geändert. Die neuen Namen haben aber nur zum kleineren Teil in die deutsche Literatur Eingang gefunden und sind so mit wenig geiäufig. Deshaib war es in den meisten Fällen notwendig, die alte und die neue Ortsbezeichnung anzufüh ren, z. B. Sacarimb = Nagyag, Baia Sprie = Felsöbanya. Auch viele Staatsgrenzen verlaufen heute anders; große Teile von Ungarn z. B. sind entweder an Rumänien, an Rußland oder CSSR gekommen. Es war nicht immer mögiich, von kieineren Orten die jetzige Staatszugehörigkeit zu ermitteln, daher werden bei der Beschrif tung noch manche Unzulänglichkeiten zu korrigieren sein. Zum Schluß seilen noch einige beach tenswerte Besonderheiten hervorgeho ben werden, wobei die hier angeführte Liste jederzeit verlängert werden könnte; Bei den Eiementen ist ein 20 g schwerer Piatinklumpen von Nischnl Tagilsk (Ural), bei den Telluriden sind Hessit, Sylvanit und Nagyagit hervorzuheben. Bergkristail- und Rauchquarz-„Quindei", der biegsame Itacolumit (Geienkquarz) und eine prachtvoiie Pyrolusitstufe sind wertvoiie Vertreter aus der Oxidgruppe. Von iokalem Interesse sind zweifeiios die schönen Kaizitdrusen aus der Umgebung von Kremsmünster. Unter den Siiikaten sind die Epidotstufen aus der welt berühmten Knappenwand im salzburgi schen Untersulzbachtal kostbare Schätze. Eine Sammiung soiite aber nicht nur nach ihrem materieilen Wert beurteiit werden; eine öffentiich zugängiiche Sammiung hat eine Reihe von wichtigen Funktionen zu erfüllen. Sie soll bewahren und erhalten — aber auch zeigen, was im Laufe von vielen Generationen von jenen Dingen zusammengetragen wurde, die in unserer mechanisierten Zeit ieider immer seltener anzutreffen sind. Dem Betrach ter soli aber nicht nur die Schönheit und Vielfait von ,,Steinen" vor Augen geführt werden, sondern er soil auch in staunen der Bewunderung zum Nachdenken über Naturgesetze und über die Wichtigkeit der Wissenschaften angeregt werden. Eine Sammlung soil zwar beiehrend wir ken, vor ailem jedoch die Achtung vor den Schöpfungen der Natur verstärken, in dieser Absicht wurde das Mineralogi sche Kabinett in der Sternwarte von Kremsmünster gestaitet. Möge es da durch seinen eigentiichen Wert er- und behaiten! DDuD durch Seminare, Lehrsänge, Kurse und Abendschule des BFI. UnserVeranstaltungsprogramm senden wir Ihnen gerne kostenlos zu. Bezirksstellen; Braunau,Gmunden, Qrleskirchen, RIed/l., Schärding, Steyr,Vöcklabruck,Wels Berufsförderungsinstitut Oberösterreich Unverbindliche Information und Kurs anmeidung: BFI 00., 4020 Linz Grillparzerstraße 50, Tel. 56 4 31

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