Oberösterreich, 26. Jahrgang, Heft 2, 1976

Kulturinformationen Im Bauernkriegsgedenkjahr 1976 veran stalten etliche Gemeinden Oberöster reichs festliche Tage, die dem Ereignis entsprechen. Besondere Bedeutung kommt dabei der Kuiturwoche des Mark tes Frankenburg zu, die für den Zelt raum vom 17. bis 25. Juli 1976 anbe raumt Ist. Den Höhepunkt markiert dabei die Aufführung des ,,Frankenburger Wür felspiels" am Samstag, dem 24. Juli, an der Bundespräsident Dr. Kirchschläger und Landesrat Dr. Ratzenböck teilneh men. Das ,,Frankenburger Würfelspiel" verfügt nun bereits über eine jahrzehnte lange Tradition, wurde vor geraumer Zelt neu bearbeitet und schildert In nachemp fundener Form jenes traurige Ereignis auf dem Haushamer Feld nächst Vöcklamarkt, wo der bayerische Statthalter In Oberösterreich, Graf Herberstorff, am 15. Mal 1625 oberösterreichische Bürger und Bauern um Ihr Leben würfeln ließ: 17 Männer wurden gehenkt. Mit den Ereignissen vor 350 Jahren Ist. auch die Sonderausstellung ,,Der Bau ernkrieg in der Literatur" Im Kammer hofmuseum der Stadt Gmunden eng ver bunden. Die Schau, die bis 31. Okto ber 1976 besucht werden kann, vermit telt einen Instruktiven Überblick über jene Publikationen, die die Bauernauf stände und Bauernkriege In Oberöster reich aus literarischer und historischer Sicht konturleren. Die Stadt Gmunden Ist für ein solches Vorhaben ganz be sonders prädestiniert, well sie Im Som mer 1626 von den Aufständischen bela gert wurde und well In Ihrer unmittel baren Nähe — bei Pinsdorf — am 15. No vember 1626 eine Entscheidungsschlacht geschlagen wurde: unter der Führung General Pappenhelms errangen die baye rischen und kaiserlichen Truppen einen totalen Sieg über die bereits schwer an geschlagenen Reste des Bauernheeres. Dabei spielte der mehr oder minder sa genhafte „Student" eine wesentliche Rolle, die von oberösterreichischen Lite raten Immer wieder In Ihren Dichtungen beschworen wurde. Das Bauernkriegsgedenkjahr 1976 findet auch — wenngleich In modifizierter Form - seinen Niederschlag In den Sommersplelplänen oberösterreichischer Bühnen- und Laientheater. So führt man Im ,,Theater am Bauernhof" In Meggen hofen das Spiel vom Meier Helmbrecht In einer Bearbeitung von Fritz Hochwäl der am 9., 10., 11., 16., 17. und 18. Juli 1976 auf. Ein Wiener Schausplelerensemble wurde für diese älteste Dorfge schichte des deutschen Sprachraumes gewonnen. Die Theatergemeinschaft Mettmach bietet vom 26. Juli bis 31. Juli 1976 die bäuerliche Komödie „Der Brandtner-Kaspar" und versucht damit ebenfalls Szenen aus dem Landleben zu vermitteln. Einem völlig anderen Genre gelten die Spiele Im Linzer Schloß, die ein wenig bekanntes Stück Jean BapIst Molleres vorstellen: die Premlere Ist für 9. Juli angesetzt, gespielt wird jeweils Donnerstag und Freitag um 20 Uhr, und zwar bis 30. Juli 1976. Insgesamt neun Serenaden erwarten Im Arkadenhof des Linzer Landhauses — bei Schlechtwetter Im Steinernen Saal des Landhauses — Besucher: 1. Serenade 29. Juni 1976: Madrigalchor Sophia; 2. Serenade 6. Juli 1976: Wil helm Heinrich und sein Bläserensemble; 3. Serenade 13. Juli 1976: Wiener Kam mermusiker; 4. Serenade 20. Juli 1976: Elchendorff-Quintett; 5. Serenade 27. Juli 1976: Berliner Streichquartett (DDR); 6. Serenade 3. August 1976: Rumäni sches Kammerorchester; 7. Serenade 10. August 1976: Nymphenburger Streich quartett; 8. Serenade 17. August 1976: ORF-Kammerorchester und 9. Serenade 24. August 1976: Arzt-Quartett. Das internationale Brucknerfest 1976 wird am 4. September Im Linzer Bruckner haus feierlich eröffnet und bietet als zen trale Ereignisse sechs Orchesterkonzerte mit den Dirigenten Karl Böhm, Kurt Mazur, Theodor Guschlbauer, Aldo Ceccato, Kurt Wöss und Bernard Haltlnk. Beson dere Aufmerksamkeit verdienen die Auf führungen von Bruckners Symphonie Nr. 8(9. September 1976), von Bruckners Symphonie Nr. 7 (12. September 1976), von Bruckners Symphonie Nr. 3(15. Sep tember 1976) und von Gustav Mahlers ES-Dur Symphonie am 25. September 1976. Als Orchester scheinen Im Pro gramm die Wiener Philharmoniker, das Gewandhaus-Orchester Leipzig, das Bruckner-Orchester Linz, das Philharmo nische Staatsorchester Hamburg, die Münchner Philharmoniker und das Concertgebouworkest Amsterdam auf. Darüberhlnaus sei der Liederabend mit Tom Krause, ein Kammerkonzert mit dem Ber liner Oktett, ein Konzert des Rundfunk chores Stockholm und der Rezitations abend mit Klaus Maria Brandauer ver merkt. Über die Beziehungen zwischen Anton Bruckner und Gustav Mahler be richtet Universitäts-Professor Dr. Othmar Wessely Im Kleinen Saal des Bruckner hauses am 17. September 1976. Ein Kam merkonzert des Prager Streichquartetts, bei dem Werke von Franz Schubert und Anton Bruckner zu hören sein werden, Ist für den 19. September 1976 Im Mar morsaal des Stiftes St. Florian vorge sehen. Auch In diesem Sommer gibt es In Ober österreich die nahezu schon zur Tradition gewordenen Stiftskonzerte. Den Auftakt Operettenwochen 1976 im Kurhaus von Bad Ischl 10. Juli bis 4. September 1976 Donnerstag und Samstag Carl Zeller „Der Vogelhändler" Franz Lehär „Paganini" Solistenkonzerte Kartenbestellungen — Kartenvorverkauf Büro der Operettengemeinde, A-4820 Bad Ischl, Pfarrgasse 2, Tel.(061 32)3839 Mo-Fr,14-18 Uhr

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