Oberösterreich, 26. Jahrgang, Heft 1, 1976

Die Dachsteinkapelle bei der Simonyhütte vor dem Hallstätter Gletscher i> Ii Von oben nach unten: Außenansicht des Benefiziatenhauses. — innenraum im neu eingerichteten Benefiziatenhaus.- Die Kaivarienbergkapeiie während der Renovierung. — Turmhaube der Kaivarienbergkapeiie nach der Neueindeckung mit Schindeln Färbelung waren wieder ein Jahrespro gramm. Das Jahr 1975 brachte uns eine beglückende Restaurierung im Inneren an allen Stuck- und Freskoarbeiten; par allel dazu die teilweise Wiederherstel lung und Erneuerung der Kreuzigungs gruppe. Und im September 1976 weilen wir den Abschluß der Arbeiten zum Fest der Kreuzerhöhung, dem Patrozinium der Kalvarienbergkirche, begehen. Beson ders die Bewohner der Lahn, meist Fami lien mit Salinenangehörigen, freuen sich, wenn ihre Kirche wieder für sie offen ist. Aber auch unsere treuen Campinggäste, die ihre Zelte unterhalb des Kalvarienberges aufgeschlagen haben, warten schon, daß „ihre Kapelle" wieder einsatz bereit ist. Die Gestaltung des kleinen Kapellenvor platzes soll auf Sinn und Inhalt dieser Stiftung hinweisen: ein rastender Berg mann,aus Dachsteinkalk gehauen,schaut zum Salzberg auf wie zum Hinwels, daß dort die Grubeneinfahrt immer noch ge fahren wird, während ein schmiedeeiser nes altes Grabkreuz auf der anderen Seite zum Gedenken an alle verstorbe nen Bergleute mahnen soll. Dachsteinkapelle Und was Ist es mit dem Dachsteinpfarrer? Das Pfarrgebiet reicht bis zum Gipfel. Der Einsatz bis hinauf ist aber selten möglich, wenn es auch noch so schön wärel Aber wenigstens bis zur Dachsteinkapelle muß es jährlich ein paarmal ge lingen. Diese Kapelle auf 2210 m Höhe ist noch keines Denkmalschutzes gewür digt, wir wollen sie aber doch mit ailer Kraft umsorgen und erhalten. 1914 wurde sie gebaut. 1926 stand ich zum erstenmal neben ihr, den König Dachstein staunend bewundernd. 1940 erfüllte ich als Neu priester die Stiftung des Priesterseminars und feierte im überfüllten Kirchlein meine erste Bergmesse. 1964 konnten wir mit vielen Freunden des Dachsteins und sei ner Kapelle die 50-Jahr-Feier halten. Da mals beschlossen wir die gründliche Überholung des ganzen Bauwerkes. Als dann im November 1967 ein arger Süd sturm einen Teil des Daches davontrug, der eiserne Dachstuhl teilweise aus den schweren Steinmauerverankerungen ge rissen wurde, da gab es in Hallstatt Alarm. Zwei wackere Bergrettungsmän ner deckten trotz Schnee und Wind pro visorisch zu und dieses Provisorium über dauerte zwei Winter. 5 Tonnen Material hatte uns ein Hubschrauber im Spät herbst 1968 zur Kapelle geflogen und im Sommer 1969 gelang eine gediegene Wiederherstellung. Ein ganzes Dach mußte von Grund auf erneuert werden. Etwa 7000 Schindel wurden aufgedeckt, alles Mauerwerk saniert und mit frischem Kalkanstrich versehen. Im August konnte die Kapelle mit einem Gottesdienst wie der geöffnet werden.

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