Oberösterreich, 26. Jahrgang, Heft 1, 1976

Turmhaube aus der Zeit um 1750 des spätromanischen Turmes der kathoiischen Pfarrkirche in Haiistatt Fronleichnamsprozession in Haiistatt vor dem Ortsteii Lahn mit einem Voiksaltar? Trotz alier Ver suche und Vorschiäge haben wir bis heute keine brauchbare Lösung. Der große Flügelaltar des Lienhart Astl (1515), einmal als echter Voiksaltar geschaffen, muß auch heute seine Aufgabe erfüllen. Einen Taufort konnten wir mit einer wohl aus Gmunden stammenden SchwanthalerDreifaltigkeitsgruppe und einem neugoti schen Taufstein schaffen. Die Beichtkapelie mit dem kleinen gotischen Fiügeiaitar (um 1450), einigen Bänken und einer Beichtstuhiverbauung, einer Pieta aus Groden, kann ihrer Aufgabe dienen. Der Einbau der restaurierten Kreuzweg bilder von 1735 in die Brüstung des Musikchores macht Betrachten und Be gehen des Leidensweges Jesu wieder möglich und anregend. Ja, es ist ein Stück Museum geblieben für solche, die nur Kunst sehen wollen, es ist aber doch die Wirkung als Kirche so stark, daß sie auch recht laute Schauer schnell stiller werden läßt. Die Hailstätter sind wieder stolz auf ihre Kirche und kommen nun zahlreicher. Und noch etwas könnte wieder aufleben. 1975 war es einige Male so: Wallfahrer kamen, ange regt vom Hl. Jahr, nach Hallstatt. Die Maria-Hilf-Kirche des 14. Jahrhunderts war einmal viel gesuchte Wallfahrt. Als dann die jetzige Kirche um 1515 neu und groß dastand, kamen noch mehr, um der „Himmeiskönigin auf dem Berg" Leid und Freud zu bringen, bis dann die Kon fessionskämpfe allem ein Ende bereite ten. Die Wiederbelebung der alten Wall fahrt wäre ein echtes Anliegen der Gegenwart. Benefizlum;... Ein Haus zum Verlleben Der gute alte Pfarrer und Benefizlat Leh ner hatte nach seiner Pensionierung eine bedrückende Sorge: Wird mich der neue Pfarrer (also Ich) aus meiner Wohnung verdrängen? Werde ich das Haus, das ich fast 50 Jahre bewohnt und lieben gelernt habe, räumen müssen? Nein, ich wollte in die „alte Burg" wirklich nicht hinein, er war beruhigt. Doch lange konnte er sein geliebtes Benefiziatenhaus von 1615, eine Stiftung des Hof-

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