Oberösterreich, 25. Jahrgang, Heft 4, 1975

Das Linzer Nordico — ein Schwerpunkt der gemeindlichen Aitstadterneuerung Hanns Kreczi Linz hat, wie jede Stadt, die in Jahrhun derten gewachsen ist, Altstadtprobleme. Eines dieser Probleme: Die Linzer Alt stadt ist noch nicht ,,entdeckt". Der Lin zer besitzt kein ausgeprägtes Altstadtbe wußtsein, wie etwa der Grazer, und muß erst für die Werte der Altstadt als zei chenhafte und unverwechselbare Mitte der gewachsenen Stadt, die durch Revitalisierung wieder zum Herz des Stadtor ganismus werden kann, aufgeschlossen werden. Einer der Gründe hiefür: Andere Städte im Land haben größere und bedeuten dere Altstädte, wie z. B. Wels oder Steyr; Linz ist verhältnismäßig spät zum Vorort des Landes aufgerückt und erst die Wel len der Industrialisierung haben die Stadt „groß" gemacht. Der Großteil der Linzer Bevölkerung sind Zugewanderte, nicht hier Geborene. Die wirtschaftliche Existenz aufzubauen, ihr Leben zeitge mäß einzurichten. Neues zu schaffen — danach stand ihr Sinn. So ist Linz eine ,,neureiche" Industriestadt geworden, die alte Tradition der Stadt schien lange überhaupt dem Untergang geweiht zu sein. Das bedeutet nicht, daß es in Linz keine Altstadtpflege gäbe, wenn auch zugege ben werden muß, daß in der stürmischen Entwicklung der Stadt gerade in den letz ten Jahrzehnten, vor allem im Wieder aufbau nach dem zweiten Weltkrieg und da insbesondere aus Verkehrsrücksich ten, wertvolle Bauten geopfert wurden, beklagenswerterweise manchmal aus Un verstand infolge des Mangels an einem bewahrenden breiten Altstadtbewußtsein, wie die alte, ebenso historisch wie kunst geschichtlich wertvolle Wollzeugfabrik. Es beginnt sich aber ein Wandel abzu zeichnen, und dies nicht nur auf Grund der allgemein in Europa einsetzenden Besinnung auf das alte Kulturerbe un seres Kontinents, das in der vom allge meinen Wohlstand ausgelösten Baukon junktur der Nachkriegszeit in vielen Städ ten geringgeachtet wurde, sondern wohl auch als Auswirkung der stillen, aber hartnäckigen Denkmalpflegearbeit seit dem zweiten Weltkrieg. Vielen Linzern und Oberösterreichern ist durch das Linzer Schloßmuseum zum Be wußtsein gekommen, was aus einem al ten Bau gemacht werden kann. Das Schloß des ehemaligen Stadtherrn — Linz war ja eine landesfürstliche Stadt, wenn auch nur einmal kurz Residenz — war zur verluderten ,,Schloßkaserne" herabgesunken. Bund, Land und Stadt haben nach 1945 in vielen Jahren ein mütiger Zusammenarbeit die Sanierungs arbeiten durch die Bundesgebäudever waltung wahrnehmen lassen; die Adaptierungsarbeiten für das Museum wurden sodann von der oö. Landesbaudirektion auf Kosten des Landes durchgeführt. Das Schloß ist wieder zur Linzer Stadtkrone geworden und hat durch das Museum eine neue, unserer Zeit dienende Zweck widmung erhalten. A * . ^ im. p * t 4. \ Ji ;^j\ Ä IWn.KWTSON, l\ L-^ V.. 7.,/^ •, ' ^ i,- Un«..//-I ■■■A.'/ i\* Wrl •.. . . . .» ^ ' A ^ ■ r-1 -Tiiii Jk ■ A « A .A 'S. A Alk VW j' ■ \ A A A . A .S ¥ M ^ . A ^ 'A * . • ^ M "i- \ ■ I. £„j ..t .I., - mAv ■ K ■ . 'ii ' ij... ^ ' I' • A ( <■ ^ • ii" ♦'jAi A/ptviuc/fH : • in J fP

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2