Oberösterreich, 25. Jahrgang, Heft 2, 1975

Vermutlich haben die ungeheuren tech nischen (und auch finanziellen) Möglich keiten zu einer Euphorie der Quantität geführt — und in dieser Euphorie vergaß man, daß sich der Mensch eben nicht nur ,,untergebracht" und technisch be dient, sondern auch in einem humanen Selbstverständnis geborgen wissen will. Er sehnt sich danach, an seiner Umwelt nicht nur die Kraft der Kräne, der Bull dozer und Betonmischtrommeln, nicht nur die Bewältigung von Massen und Ener gien ablesen zu können, er sehnt sich nach seiner eigenen Handschrift, die ihm vermutlich doch wieder nur die Bildende Kunst, einschließlich des Kunstgewerbes, bieten kann. Projekt Flughafen Linz vom Planungsteam Flughafen Linz, Architekten Dipl.-Ing. Hans Greifeneder— Dipl.-Ing. Roland ErtI Niemand wird erwarten, daß eine öde Hochhaussiedlung durch die Erstellung einer Plastik auf der Grünfläche vor dem Haustor zu einer erfreulichen Umgebung verwandeit werden kann. Trotzdem wäre damit vielleicht doch schon ein, wenn auch bescheidener Beitrag zur Humanlslerung gleistet. Besser aber wäre es, wenn Bauherr und Architekt von Anfang an Bedacht auf die Notwendigkeit neh men würden, daß der Mensch nicht nur nach einem Dach und einem Lift, nach Sonne und Hygiene, sondern auch nach sinngebendem Selbstverständnis ver langt: wenn es gelänge. Im technischen Raum wieder humanen Daseinsgrund sichtbar zu machen, wäre zugleich ein neues Fundament geschaffen. Land der Berge Berge haben viele Länder, aber eine gepflegte Gebirgslandschaft, die Millionen Gäste aus aller Welt anzieht, die hat Österreich dank der Arbeit der Bergbauern. Bergbauernförderung ist kein Aimosen, kein Poiitikum, sondern eine Seibstverständiichkeit. Landwirtschaftskammer für Oberösterreich

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