Oberösterreich, 25. Jahrgang, Heft 2, 1975

Lotte Tauber-Rauch, die Leiterin der Werkstätte, — Blick in die neue Werkstätte Fotos: H. G. Priiiinger neuer Aufschwung entwickelte sich erst, als sich um etwa 1947 öffentliche Bemü hungen anbahnten, die Kunstzeugnisse der Vergangenheit zu regenerieren, aus zubessern und wieder in jeder Beziehung anschauungswürdig zu machen. Damit begann am alten Handwerk ein kräftiges neues Reis zu sprießen — das Restau rieren wurde eine gesuchte Kunst und ein wichtiger Erwerbszweig, der zeit weise sogar Neuschaffungen fast zu ver drängen schien. Eine der wichtigsten und interessante sten Aufgaben der frühen fünfziger Jahre war zweifellos Gampern. Aber Klothilde Rauch konnte guten Mutes diese schwie rige Arbeit angehen, denn es standen ihr ja bewährte Helfer zur Seite. Da waren die beiden Bildhauer, die schon vor dem Krieg der Werkstätte angehört hatten. Hans Nußbaumer und Karl Pölzieitner; nach Absoivierung der Hallstätter Hoizfachsuie im Sommer 1949, arbeitete auch die Tochter Lotte bereits mit und ab 1952, als er die Lehrzeit begann, gehörte auch der spätere Schwiegersohn Robert Tau ber ,,dazu". Mit diesen Assistenten konnte der Gamperner Altar ohne beson dere Schwierigkeiten zerlegt und zur Be arbeitung nach Altmünster transportiert werden. Das System eines gotischen Al tars ist in seiner ausgeklügelten Zusam mensetzung ein Kunstwerk an sich; bei der Auffindung und Lösung dieser ur sprünglichen Verbände bewährte sich vor allem das ausgezeichnete technische Verständnis des Mitarbeiters Pölzieitner. Er versah dann das Holzwerk während der Restaurierung mit zusätzlichen, gut durchdachten Hilfsverbindungen, dadurch

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