Oberösterreich, 25. Jahrgang, Heft 2, 1975

• -v ■ r Jr^ 5 --A:;v>^i -- Ä Im Laufe der Jahre entstanden natürlich noch andere Künstlervereinigungen, sie gewannen jedoch nicht diese Bedeutung, leisteten allerdings ihren wertvollen Bei trag zur Gesamterscheinung, und es war durch diese Vielschichtigkeit der Vereini gungen jedenfalls so, daß ein reger Aussteilungsbetrieb herrschte, während die Räume im Voiksgartenpavillon früher oft lange unbenützt gestanden waren. Ein großflächiger Überblick nur konnte hier gegeben werden von all dem, was sich in künstlerischer Hinsicht in jenen erfolgreichen Jahren in Linz abspielte. Es wurde ein Versuch unternommen, die Atmosphäre, das prickelnde Erleben von so vielem Neuem noch einmal aufleben zu lassen. Vor allem waren natürlich die zwanziger Jahre entscheidend, im näch sten Jahrzehnt reiften die Früchte jenes Beginnens, es war ruhiger geworden, ohne aber auf Spitzenleistungen, auf Spitzenpersönlichkeiten verzichten zu müssen. Um das Bild abzurunden, sollten allerdings auch andere Sparten des künstlerischen Wirkens nicht ganz un erwähnt bleiben, die zwar nicht so augen scheinlich und vehement auftraten, dafür jedoch stark auf Dauer wirkten, so z. B. die Giasmaierei-Werkstätte Raukamp, deren Besitzer Josef, zeitweilig im Verein mit seinem Bruder Wilhelm, dieses Ge werbe zur wahren Kunst führte und den Grundstein zur heute weitberühmten Werkstätte in Schiierbach legte. Dann die Kunstweberei, vertreten durch Franz Oehner und Lais Resch oder der Bild hauer Wagner von der Mühl, dessen Werke wir an so manchen Orten in Ober österreich und auch in Linz finden, und schließlich die Architekten, im besonde ren Hans Feichtibauer, Julius Schulte und Maurlz Balzarek. So manche ihrer Bauten haben zum Glück den Krieg überstanden und sind heute noch Dokumente im Bild unserer Stadt. In Wien wirkte in groß artiger Schaffenskraft der Rieder Herbert Dimmel. Nicht vergessen sei Dachauer. Überlegungen anzustellen, wie sich das Kunstieben in Linz weiter entwickelt hätte, wenn Matthias May länger gelebt und der Stadt erhalten geblieben wäre, wenn nicht die harte Zäsur des zweiten Weltkrieges stattgefunden hätte, sind müßig. Erfreulich ist, daß wir jetzt, ein halbes Jahrhundert später, aus ganz fri schen Anfängen heraus, wieder ein be achtliches Kunstleben in dem zur Indu striestadt gewordenen Linz verzeichnen können. Oben: Anton Lutz, Ausblick vom Pöstlingberg, Zeichnung 1972

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