Oberösterreich, 24. Jahrgang, Heft 1, 1974

Obernberg am Inn, Marktplatz, Woerndlehaus und Apothekerhaus mit Stuckfassaden von Johann Baptist Modler. Foto: Fr. Michalek m buch als ,,Stokodorer" auf. in den Lin zer Steuerbüchern von 1757 bis zu sei nem Tode 1784 befindet sich unter dem Abschnitt ,,Dje unbehauste hiesige Bür gerschaft" unter dem Titel „Stockhodorer" laufend die. Steuereintragung von 3fi und 42 kr. Bei zwei Entwürfen zu Seitenaltären in der Linzer Minoritenkirche bezeichnet er sich als ,,Johann Caspar Modler mitbürgerl. Stukhatorer und Marmorierer in Linz". Bereits 1758 entstand der Stuck in der Minoritenkirche in Linz, wobei besonders wirkungsvoll das Gewölbe im Aitarraum stuckiert wurde. Größere Arbeiten machte Johann Baptist Modier auch für das Stift Spital am Pyhrn, wo er bereits 1765 nachweis bar ist. Noch 1778 legte Modier Rech nung in der Höhe von 450 Gulden über die ,,Stuckatorung" der Bibliothek im Stifte Spital am Pyhrn. Die letzte bis jetzt nachweisbare Arbeit dieses Künstlers war die Stucklerung des Festsaales (ehe maligen Speisesaales) im Südwestflügel des Stiftes Wilhering, für die 1783 die letzte Teilzahlung quittiert worden ist. Seit der Barockzeit gab es keine Bau epoche mehr, die so schmuckfreudig war. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Bestrebung zur Erhaltung von alten Kost barkeiten immer mehr durchgesetzt. Wie schön wirken doch restaurierte Stuck fassaden, wie wir sie etwa in Linz auf der Landstraße und auf dem Tauben markt sehen können. Wie harmonisch und geschlossen sind die Plätze, wo sol che stuckierte Häuserfassaden den Rah men bilden, wie z. B. in Schärding oder Freistadt. Literaturangaben (Auszug): Buchner W., Kaspar Modler, Jahrbuch der Stadt Linz 1936(1937) Czerny A., Kunst und Kunstgewerbe im Stifte St. Florian, Linz 1886 Dehio, Die Kunstdenkmäler österr.. Band Oberösterreich, Wien 1958 Dorn Th., Abriß d. Baugesch. Kremsmünsters, Linz 1931 Eilenstein A., Abt Maximilian Pagl v. Lambach u. sein Tagebuch, Salzburg 1921 Guby R., Die Kunstdenkmäler d. oö. Innviertels, Wien 1921 Guldan E., Quellen zu Leben u. Werk ital. Stukkatoren d. Spätbarocks in Bayern, Arte et Artisti dei Laghi Lombardi 2, 1964 Holter K., Das Welser Kunsthandwerk im Zeit alter d. Barocks. 8. Jb.d. Musealvereines Wels, Wels 1961/62 Katalog zur Ausstellung ,,Linzer Stukkateure" d. Stadtmuseums Linz mit Beiträgen v. W.Lu ger, G. Wacha u. A. Wied. Linz 1973 Koller L., Die Garlone in Österr. Kunstgesch., Chr. Kunstbl., Bd. 58, Linz 1917 Kreczi H., Linzer Häuserchronik, Linz 1941 Kühnel H., Beiträge zur Gesch. d. Künstlerf. Spazio in österr. Estratto da Arte lombarda, rivista di storia deii'arte, 1958 Luger W., Stifte in Oberösterreich, Linz 1969 Riesenhuber M., Die kirchl. Barockkunst in Österreich, Linz 1924 Schmidt J., Linzer Kunstchronik, Bd. 1 (1951) u. Bd.3(1952)

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