Oberösterreich, 23. Jahrgang, Heft 1, 1973

Selbstwählfern Verkehrsnetz Teil Oberösterreich Schärd/ngii Weitehfetden BferdJng^ -^oog f^oH/ghofen -^Amsfetlen INNSBRUCK/ • SCHWEIZ SALZBURQ/' BRD g(a.UsctiU^::^^^^_^ndisdigor^ ® Haupfbereichsomf Linz ® Nefzgruppenämfer ® Verbundömier m Wählämter T B RAZ KLAGENFURT Der Fernmeldeverkehr Nirgends in Technik, Industrie und Ver kehr gibt es eine ähnlich dynamische Ent wicklung wie im Fernmeldeverkehr. Vor hundert Jahren wußte kaum jemand etwas von einem Telephon. Heute durchqueren Telephonkabel alle Länder und Meere. Fernmeldesignale erreichen in Kabeln und Funkkanälen, die oft Tausende Gespräche gleichzeitig übertragen, mühelos die ent ferntesten Winkel der Erde. Auch Ober österreich erlebt derzeit nach Abschluß der Automatisierung eine neue Welle der Expansion seines Fernsprechverkehres. Die erste Telephonzentrale von Oberöster reich wurde im Jahre 1880 im Hause Hauptplatz 3 in Linz errichtet. Zur Jahr hundertwende gab es im ganzen Land nicht mehr als 500 Fernsprechanschlüsse. Der Telefonfernverkehr begann im Jahre 1906 mit zehn von Linz ausgehenden Fernleitun gen. Das erste Wählamt entstand 1925, die erste Kabellegung erfolgte auf der Strecke Linz—Wien im Jahre 1926. Der erste Rund funksender in Oberösterreich wurde 1928 in Betrieb genommen. In den folgenden Jahrzehnten vollzog sich ein erstaunlicher Aufschwung des Fern meldewesens. Dennoch gab es vor 25 Jah ren nur etwa 20.000 Fernsprechanschlüsse in unserem Bundesland. Von diesen konn ten nur etwa die Hälfte ihre Gesprächs partner im Ortsbezirk im Wählverkehr er reichen. Heute gibt es in Oberösterreich 125.000 Fernsprechteilnehmer, davon 55.500 in der Landeshauptstadt. Der jährliche Zuwachs beträgt derzeit etwa 12.000 Teilnehmer. Falls die vorhandenen Mittel und Arbeits kräfte mit der Nachfrage einigermaßen Schritt halten können, wird es um die kommende Jahrhundertwende in Ober österreich etwa eine halbe Million Fern sprechanschlüsse geben. Diese Explosion des Fernmeldeverkehrs bereitet die bekann ten Schwierigkeiten und unangenehme Wartezeiten für viele Anschlußwerber. Oberösterreich vollautomatisiert Durch den direkten Wählverkehr mit allen Teilnehmern in ganz Österreich, aber auch mit Telephonstellen in der Bundesrepublik, in Italien, in der Schweiz und in Liechten stein stieg der Fernmeldeverkehr ungleich stärker, als es der bloßen Zunahme an Teilnehmern entsprechen würde. Dazu kommen noch neue Aufgaben, wie etwa die Die nebenstehende Skizze gibt ein anschau liches Bild über die Gliederung des Fernsprech netzes von Oberösterreich. Sie zeigt insbeson dere die Bedeutung des Hauptbereichsamtes Linz, Fadingerstraße, in dem fast der gesamte über die Netzgruppenämter hinausgehende Verkehr zusammenläuft Betreuung des immer mehr sich ausbrei tenden Fernschreibeverkehres und die Vor sorge für den wachsenden Bedarf an Ein richtungen für die Übertragung und Ver teilung von Rundfunk- und Fernsehpro grammen. Einen Markstein in der Automatisierung und im Ausbau des Fernsprechnetzes in Oberösterreich bedeutet das im Jahre 1964 beschlossene Fernsprechbetriebsinvestitionsgesetz. Mit den damit zur Verfügung stehenden Mitteln konnten in den drei folgenden Jahren 60 neue Wählämter er richtet werden. Im Jahre 1968 erfolgte die Einschaltung von 27 Wählämtern und die Einführung des unbeschränkten Selbstwählverkehres für das ganze Innviertel. Mit der Ein führung des Selbstwählorts- und Fernver kehres im östlichen Mühlviertel im vergan genen Jahr wurde die Automatisierung des Fernsprechverkehrs in Oberösterreich abge schlossen. Als letztes wurde die handbe diente Vermittlung in Hirschbach bei Frei stadt am 16.12.1971 durch ein modernes Wählamt ersetzt. Die Gesamtaufwendungen für die Automa tisierung der Fernsprecheinrichtungen von Oberösterreich betragen seit dem Jahre 1950 über 2 Milliarden Schilling. Davon entfallen 400 Millionen auf das Fernnetz, 600 für die Ortsnetze, 400 für die nötigen Hochbauten und schließlich 600 Millionen auf die technischen Inneneinrichtungen. Projekte im kommenden Jahr Alle die genannten großen Leistungen und Erfolge werden durch die kommende Ent wicklung noch in den Schatten gestellt. So sind im Bauprogramm 1973/1974 in Ober österreich in mehr als 200 Bauvorhaben neue Wählämter zu errichten oder be stehende zu erweitern. Dabei sind die Inneneinrichtungen für 75.000 neue Haupt anschlüsse aufzubauen. Zum Vergleich sei nochmals auf die derzeit im ganzen Land bestehenden 125.000 Hauptanschlüsse hin gewiesen. Zudem sind noch das Fernwähl netz und die Fernwählämter weiter auszu bauen, damit Verkehrsspitzen auch im Fernverkehr ohne Schwierigkeiten bewäl tigt werden können. Leitungen allein genügen nicht Die Entwicklung des Fernmeldeverkehres, mit allen Neuerungen der Elektronik und Übertragungstechnik, erfordert entspre chende Einrichtungen und Anlagen, die sich oft eindrucksvoll und imponierend dar bieten, zum anderen Teil unsichtbar unter der Erde liegen oder in ihrem Äußeren

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