Oberösterreich, 23. Jahrgang, Heft 1, 1973

)T r lyr_bcyll^m-Cxt k, p piENS Charybdim.c,^ w y.T^-' »ia V^::, Räume ein anschauliches Bild von der Vielfalt und Fülle des Verkehrs auf den kleineren Wasserstraßen des Landes ob der Enns. Überaus unterschiedlich waren die hier zu bewältigenden Aufgaben. Auf der Enns, dem einst so gefürchteten Wildstrom, ent wickelte sich vor allem die Flößerei. Die blühende Fiandels- und Industriestadt Steyr benötigte Baustoffe und Holz, vor allem aber das in den Hammerwerken an der mittleren Enns aus dem innerbergischen Rauheisen gewonnene schmiedbare Eisen, um damit die eisenverarbeitenden Betriebe im Großraum von Steyr versorgen zu können; diese Transporte wurden vorzugs weise auf Flößen durchgeführt. Auf der Traun hingegen diente die Schiffahrt in erster Linie dem Salzwesen; das „weiße Gold" wurde von Hallstatt und Ebensee auf dem Wasserweg in mehreren Etappen bis zur Traunmündung gebracht, von wo es dann den Weg ins salzarme Böhmen oder stromabwärts nach Wien nahm. Die Alm erschloß den Holzreichtum des Alm tales; auch auf der Ager und Vöckla wurde viel Holz geflößt; die Wälder des Salzkam mergutes hingegen blieben seinerzeit dem Salinenwesen vorbehalten. Auf dem einst stark befahrenen Inn wurden Haller, Hal leiner und Berchtesgadener Salz,Tiroler Erz und Metall, gebrannter Kalk, Holz, Lebens- . und Futtermittel befördert. Auf jedem dieser Flüsse und ihrer Zubrin ger wurden die Ruderschiffe und Flöße so gebaut, daß sie die örtlichen Schiffahrts hindernisse, wie Engstellen, scharfe Kehren und Stromschnellen, überwinden und zu gleich ein Höchstmaß an Frachtgut be fördern konnten. So entwickelten sich die verschiedenartigsten Typen von Wasser fahrzeugen, von denen die zahlreichen, in den Vitrinen ausgestellten Modelle eine eindrucksvolle Vorstellung geben. Welch ein Unterschied zwischen einem Bruckstreu floß, das, in eine Reihe von Kaaren ge gliedert, die ruhigen Wasser der Alm hin abglitt, der Fallkraxe, die den Traunfallkanal meistern mußte, dem winzigen Ladenkarl, das, von einem einzigen Flößer geführt, sich durch die engen Schluchten der Steyr zwängen mußte, und den ge waltigen Baumflößen, die auf und mit dem Wildwasser der Enns stromabwärts tosten! Eine besondere Entwicklung nahm die Schiffahrt auf den Salzkammergutseen. Hier war es der Einbaum, der seit vorge schichtlicher Zeit der Fischerei diente, ein stabiles, nur mit erheblicher Kraftanstren gung zu handhabendes, aber sicheres, bei Unwetter und hohem Wellengang bewähr tes Fahrzeug, das bis in unsere Zeit herein auf dem Mondsee in Verwendung stand, während es auf den anderen Seen schon früher durch das leichtere Seeplättel abge löst wurde. Auf dem Traunsee brachten große Zillen und Plätten das Salz von Ebensee nach Gmunden; mächtige Schiffe, wohlausgerüstet für den Transport ihres kostbaren Frachtgutes. Mancherlei Hindernisse stellten sich der Schiffahrt in den Weg und man war seit

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