Oberösterreich, 20. Jahrgang, Heft 1, 1970

Westautobahn im oberösterreichischen Alpen vorland. — Rechts: Zweite Straßenbrücke über die Donau in Linz. — Modellfoto '>#r ... von Stettin nach Triest^ der E 14. Es ist da her erfreulich feststellen zu können, daß, meinem Antrag folgend, die oberösterreichi sche Landesregierung und die Bundesregie rung bereits 1964 beschlossen haben, die Vorhaben der Innkreisautobahn und der Pyhrnautobahn in die Bundesstraßen-Ge setznovelle aufzunehmen. Damit wurde der Weg frei für die Projektierung. Auf Grund eingehender Verhandlungen mit der ober sten Baubehörde des Staatsministeriums des Innern des Freistaates Bayern und mit Rücksicht auf die verkehrspolitischen und raumordnerischen Notwendigkeiten konn ten inzwischen die Trassen generell fest gelegt, in die Verbauungspläne der betrof fenen Gemeinden aufgenommen und damit vor weiterer Verbauung gesichert werden. Nach Vorliegen des generellen Projektes konnte mit Vertretern der deutschen Auto bahnverwaltung einvernehmlich der Grenz übergang bei Suben festgelegt werden. Auch die Entscheidung über die Lage des Grenzzollamtes, einer Großanlage mit einem Flächenbedarf von 300 Metern Breite und 600 Metern Länge, wurde her beigeführt. Das Grenzzollamt wird auf österreichischer Seite liegen. Nachdem diese wichtigen Entscheidungen gefallen waren, konnten mit allen in Frage kommenden Gemeinden, den Interessenvertretungen und Behörden, wie Wasserbau- und Fluß bauleitung, Landesstraßenverwaltung, Ver tretern des Fernmeldewesens und der Elek trizitätsgesellschaften Besprechungen ge führt werden. Der nächste Schritt war die Vornahme von Sondierbohrungen und eine Befliegung der ganzen Trasse, um Unter lagen für die Detailprojektierung zu erhal ten, die gegenwärtig im Gange ist. Die Detailprojektierung erfolgt auf der Grund lage fotogrammetrischer Schichtenpläne im Maßstab von 1:1000. Sie verfolgt die Ab sicht, alle örtlichen Gegebenheiten und Bodenverhältnisse möglichst genau zu er fassen, um später die Bauausschreibungen danach ausrichten zu können. Man erwar tet sich aus der genauen Aufnahme auch eine vereinfachte und kürzere Bauleistungs abrechnung. Alle jetzt und später notwen digen Berechnungen basieren auf elektroni schen Rechenmethoden. Mit den Projektie rungsarbeiten sind in den 15 Projektie rungsabschnitten neun Zivilingenieure be auftragt worden. Die Innkreisautobahn wird als Fortsetzung des deutschen Auto bahnnetzes von Suben über Ort an Ried im Innkreis, Meggenhofen, Wels, Marchtrenk vorbei nach Linz führen und einen Autobahnast Wels—Sattledt erhalten. Die Strecke Suben bei Schärding bis Linz wird 80,5 Kilometer, der Autobahnast 13,5 Kilometer messen. Bereits von der seinerzeitigen Reichsauto bahn wurden Projekte über die Pyhrnauto bahn verfaßt, die als wichtige Nord-SüdVerbindung den Straßenverkehr von den Ostseehäfen über Berlin, Dresden, Prag, Linz und die Pyhrnstrecke nach Graz und von dort einerseits über Spielfeld zu den Adria-Häfen Triest und Rijeka, anderer seits über Zagreb, Belgrad in den südost europäischen Raum bis Istanbul und Athen führen soll. Nach der Schaffung der gesetz lichen Grundlage durch den Nationalrat im Jahre 1968 haben sowohl die oberösterrei chische als auch die steirische Autobahnver waltung mit Trassenstudien begonnen. Die beiden Länder holten auch Gutachten über die Bedeutung dieser innerösterreichischen Autobahn in nationaler und internationa ler Sicht ein. Die Problemstellung umfaßte dabei alle Fragen der Raumordnung, der Landesplanung und Überlegungen der wirt schaftlichen Entwicklung. Das vorgelegte Gutachten berücksichtigt in fünf Punkten alle diese Gegebenheiten für eine Verkehrs untersuchung in den Bundesländern Ober österreich und Steiermark. Das Studium früherer Projekte ergab bald, daß diese, wie es auch schon bei der Inn kreisautobahn der Fall war, nicht mehr den neuzeitlichen Anforderungen an Ausbau geschwindigkeit, Maximal-Steigung und Minimal-Radius entsprachen. Die vor gesehene Trasse führte überdies durch Ge biete, die in der Zwischenzeit vollständig verbaut worden sind. Das Projekt sah zum Beispiel Anschlußstellen vor, die 300 Meter über und weit von den im Talboden ge legenen Orten entfernt liegen sollten. Es wies viele und teure Kunstbauten, Tunnels und Viadukte sowie zahlreiche und zu

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