Oberösterreich, 19. Jahrgang, Heft 1, 1969

dasigem orth sich auch in Sicherheit sehe". Mit dem Bau von Holz-Erdwerken war Freistadt in die erste Bauperiode nach der Gründung zurückgefallen. Die Stadt selbst hatte bereits mehrmals die Erlaubnis zur Durchbrechung der Mauern er teilt, Zwinger und Graben zur Nutzung freigegeben und so gar die Wachstube abbrechen lassen. Erst 1741 schritt der Landeshauptmann Graf Weissenwolff energisch dagegen ein, indem er betonte, daß die Baulichkeiten „Jhro Königlichen Mayestät Vnserer allergnädigsten Fürstin, Vnd Frauen (Maria Theresia) gehören". In der Folge wurden die Zwingergärten von der Stadt zur Nutzung vergeben, es gab Beschwerden, daß die Abtrittrei hen nicht gedeckt seien, der Kot den Zwinger überschwemme und „sogar auf Solat- und Kräuterbetter lauffe". 1780 ließ der Salzamts-Verweser ein großes Fenster in die Stadtmauer brechen. Diese eigenmächtige Erweiterung einer Schießscharte erboste die Bürger, denen Fenstereinbrüche nicht gestattet waren. Das Mühlkreisamt befahl 1822 dem Magistrat Freistadt, den Torbogen der inneren Stadtmauer abzubrechen und eine steinerne Brücke über den Stadtgraben zu errichten. Als Be gründung wurde angegeben, ,,dass die inner den Böhmerthor sich befindliche Stadtmauer in Hinsicht der Baufäligkeit, und vorzüglichen Hemmung der Passage abgebrochen werden solle". Im Jahre 1848 bat der Stadtpfarrmesner um Überlassung des an das Mesnerhaus anstoßenden Stadtzwingerteiles. Der Ge suchsteller wurde auf die bevorstehende lizitationsweise Ver pachtung des ganzen Gartenzwingers verwiesen. So gelangten die Zwingergärten in Privatbesitz, die Mauern wurden ernie drigt und ein spätbiedermeierliches Leben nach Spitzweg, Schwind und anderen begann in den reizvollen Gärten. Im Graben wird seitdem Obst und Gemüse gezogen und nur der Geländeformation ist es zu verdanken, daß die Befestigungs werke nicht nach dem Vorbild der Wiener Wälle geschleift wurden. Seit fünfzig Jahren ist Freistadt wieder, was es vor Jahr hunderten war: Grenzstadt. Die Wehranlagen haben ausge dient, sie wurden jedoch als Kunstwerke erkannt, deren ästhetische Werte erhaltenswert erscheinen. Im Mai 1969 erscheint Stifte in Oberösterreich WALTER LUGER Stifte in Oberösterreich 208 Seiten, 88 Schwarzweiß-, 4 Vierfarhenbilder, 23 Zeichnungen im Text, For mat 12 X 17 cm, Halhleinenhand, vierfarhiges Titelbild, celVglaskaschiert, S 88, . Ein Führer in Wort und Bild zu allen bestehenden und aufgehobenen Stiften in Oberösterreich, der auch die jenseits der Grenzen unseres Bundeslandes liegenden Stifte Michaelbeuren, Mattsee, Admont und Seitenstetten erfaßt. Wal^ns ip»rt... Ausflugsziele in Oberösterreich Immer wieder aktuell WOLFGANG SPERNER Ausflugsziele iu Oberösterreich 196 Seiten, 48 Bildseiten mit Schwarzweiß-Abbildungen, Format 12 X 17 cm. Halb leinenband, celVglaskaschiert, S 75.—. Stätten oberösterreichischer Geschichte ■ Auf den Spuren berühmter Persönlichkei ten • Naturdenkmäler und alte Werke der Technik • Heimathäuser und andere heimatkundliche Sammlungen. OBERÖSTERREIGHISCHER LANDESVERLAG LINZ MÜHLVIERTLER HEIMATHAUS IN FREISTADT Besichtigung bzw. Führungen vom 2. Mai bis 31. Oktober Dienstag bis Samstag: An Sonn- und Feiertagen: An Montagen geschlossen vormittags: 10 Uhr nachmittags: 14 Uhr 9.30 bis 11 Uhr

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