Oberösterreich, 19. Jahrgang, Heft 1, 1969

romanischen Zwillingsfenstern samt Sitznischen ausgestattet; die Raumhöhe wurde mit 2,75 m festgestellt. Das dritte Ober geschoß war zur Zeit der Abmessung (1959) schon sehr ver fallen. Die noch bestehenden Mauerreste lassen vermuten, daß auch dieses Geschoß mit Fenstern versehen und daher be wohnbar war. Das Abmessen der Turmhöhe ergab rund 15 m. Hölzerne Decken, sogenannte Riemlingdecken, befanden sich im Erdgeschoß,im ersten und zweiten Obergeschoß. Das Mauerwerk besteht aus Bruchsteinen. In Abständen von 35 bis 40 cm wurde es immer wieder waagrecht abgeglichen (Abgleichfuge). Nur die Eckquader sind bearbeitet; sie ver leihen diesem Bauwerk den Eindruck architektonischer Ge schlossenheit. Die Bruchsteine, die Eckquader, die Tür- und Fenstergewände wurden am Burgberg gewonnen und nach Bedarf zugerichtet. Der Außen- und Innenputz fehlt. An den Außenwänden waren vermutlich alle Fugen samt den kleinen Bruchsteinen verputzt und dann gekalkt, während die Kopf- oder Stirnflächen der großen Steine unverputzt bzw. bloß blieben. Im Gneis- und Granitland des Mühlviertels ist diese rauhe Gestaltung der äußeren Mauerflächen vom Mit telalter bis zur Gegenwart sehr gebräuchlich. Ruttenstein (Rotinstein) wird 1209 erstmals genannt. Das Turmhaus (festes Haus) wird demnach Anfang des 13. Jahr hunderts errichtet worden sein. Der betont rechteckige Grund riß, die bereits etwas dünn gehaltenen Mauern und die schon saalartigen Obergeschosse bilden jene beachtenswerten Merk male, die dieses Bauwerk in die erste Hälfte des 13. Jahr hunderts verweisen. Zu dem vorstehenden Thema wurde als Literatur benützt: Adalbert Klaar: Zeitschrift „Das Waldviertel" 1961, Burg Rasten berg, S. 104. / .'fS - • < t ^ I >«.50 Mi -1.50 M.25 Wjmm L -vT* J äVf^

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