Oberösterreich, 15. Jahrgang, Heft 1/2, 1965

1^.-^,..' f;:i rfU S ■" Jungbiunnen und Heilzentmm Bad Hall in Oberösterreich Die Zeit der Urlaube ist gekommen. Im Cafe, in der Eisen bahn, im Büro und in der Familie tauchen vielerart Vor schläge auf. Sie werden geprüft, gutgeheißen oder wieder verworfen. Die Jugend träumt von Reisen in ferne Länder, die reiferen Jahrgänge ziehen es vor, im Urlaub wirkliche Erholung zu suchen oder — noch besser — das Angenehme eines erholsamen Urlaubs mit dem Nutzen einer vorbeugen den oder heilenden Kurbehandlung zu koppeln. — Wo das wohl möglich ist, wird nicht selten gefragt. Nun zum Beispiel in Bad Hall in Obefösterreich, dem Heilbad, dos in den letzten Jahren als Sitz einer modernen Bädertherapie chronischer Erkrankungen hohen Ruf erworben hat. Es Ist dies jenes Bad, das sich mit Recht der stärksten Jodsole quellen des zentraleuropäischen Raumes und zugleich eines behaglich-bürgerlichen Kurmilieus rühmen darf. Vor ollem aber wurde in den letzten 14 Jahren so ziemlich alles, was mit dem natürlichen Heilmittel dieses Bades, seinen Kuren und Heilanzeigen zusammenhängt, exakt überprüft und durchleuchtet. Je eingehender die komplizierte natürliche Medikamentenkombination, die Jodsole, dabei erforscht wurde, um so größere Aufgaben erwuchsen dem Bod. Als Ergebnis dieser umfassenden Forschungsarbeit über die Heilwerte Bad Halls bietet der ländlich anmutende Kurort nunmehr Kuren, die den ganzen Menschen erfassen, die aber vor allem für bestimmte chronische Erkrankungen wohl ausgedachte spezielle Behandlungen enthalten. Das war nicht immer so. Bad Halls Quellen genießen als kompliziert zusammengesetzte natürliche Medikamente den medizinhistorischen Ruhm, auf europäischem Boden Grund lage einer der ersten Formen einer unbewußten Jod therapie des Kropfes gewesen zu sein. Durch Jahrhunderte wurden an der im Talgrund aufbrechenden Quelle Kannen und Krüge gefüllt, um das landum weitverbreitete Übel Kropf zu bekämpfen. Zur Grundlage eines Heilbades wurde das Kropfwasser alter volksmedizinischer Uberlieferung erst im 19. Jahrhundert. Bis zum Beginn des ersten Welt krieges entwickelte sich dann eine idyllische österreichische Kurortssiedlung mit großen Parkanlagen, In der sich die Angehörigen des Adels und der Finanzkreise aus allen europäischen Ländern trafen. Auch dies ist lange her. Seither wurde die Jodbadekur Bad Halls, von modernen medizinischen Erkenntnissen ge lenkt, zu einer vielfältig spezialisierten Heilweise. Sie er wies sich als günstigste Anwendungsform des Heilstoffes Jod bei Arteriosklerose und hohem Blutdruck; für Durch blutungsstörungen in Armen und Beinen ebenso wie für rheumatische Leiden wurde in der Jodsole-Uberwärmungspockung eine zweckmäßige Spezialbehandlung entwickelt. Für verschiedene Formen chronischer Augenleiden stehen lokale Sprühbehandlungen und iontophoretische Augen bäder bereit, die helfen, das gefährdete Augenlicht zu erhalten. Für Erkrankungen der tieferen Luftwege, insbeson dere für chronische Bronchitis und Bronchialasthma, wurde im Jodsole-Elektro-Aerosol eine erfolgreiche Spezioltherapie geschaffen. Jodiontophoresen, Jodsole-Schlammpackungen, Massagen, Bewegungsübungen, Diäten ergänzen diese Hei lverfahren. Ganzheitstherapie im besten Sinne des Wortes ist die Kur nur, weil sich auch Landschaft, Klima und kurörtliches Leben harmonisch in die Aufgabe der Gesundheitspflege, des Heilens chronischer Gesundheitsschäden einfügen. Noch heute trägt Bad Hall den Charakter einer freundlichen österreichischen Kleinstadt, die mitten zwischen Feldern, Wiesen und Gärten ins Voralpenland eingebettet ist. Sommerliche Kurkonzerte im großen alten Park, Wandel hallen, Lesesäle, ein reiches Netz von Promenaden und Ausflugswegen, sportliche Anlagen, wie Tennisplätze, Klein golfplatz und ein Schwimmbad, sie alle sind geschaffen, um an der großen Aufgabe dieses Bades mitzuwirken: Drohenden Gesundheitsschäden vorzubeugen, bereits be stehende chronische Leiden zu lindern und zu heilen, dem Gast die freundliche Friedlichkeit des österreichischen Lan des genießen zu lassen, so wie es alljährlich rund 16.000 Menschen erleben, die dieses Bad besuchen. Daher: Alljährlich ein Erholungsaufenthalt ist gut — Alljährlich eine Kur Ist besser. 56

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