Oberösterreich, 14. Jahrgang, Heft 3/4, 1964

von einem in der Zwischenkriegszeit noch in weitem Um fang wirtschaftlich vom Bäuerlichen gekennzeichneten Land zu einem Gebiet mit starken industriellen Kapazitäten. Die österreichische Industrieproduktion beträgt heute mehr als das Dreifache der Vorkriegszeit, das österreichische Export volumen gleichfalls, die Bevölkerungsstruktur hat sich bezüg lich der wirtschaftlichen Zugehörigkeit wesentlich gewandelt. In keinem anderen Bundesland hat sich dieser Industriali sierungsprozeß mit einer derartigen Vehemenz und so revolu tionierend vollzogen wie zwischen Enns und Inn. Oberöster reich ist hierdurch zu einem für den gesamtösterreichischen Status außerordentlich bedeutsamen Faktor geworden. Ob wohl das Bundesland mit 11.978 km- nur etwa ein Siebtel des gesamten Bundesgebietes umschließt und mit rund 1,130.000 Bewohnern auch in der gleichen Größenordnung an der österreichischen Gesamtbevölkerung beteiligt ist, hat jeder fünfte in der gewerblichen Wirtschaft Österreichs be schäftigte Arbeiter und Angestellte in Oberösterreich seinen Arbeitsplatz. Vor dem zweiten Weltkrieg war Oberösterreich noch ein überwiegend bäuerliches Land. Nahezu 40 Prozent der Bevölkerung lebten von der Arbeit auf dem Feld und im Forst. Heute beträgt dieser Anteil kaum mehr ein Fünftel. Nur mehr 226.000 der in Oberösterreich beheimateten Men schen können ihrer wirtschaftlichen Existenzgrundlage gemäß der Land- und Forstwirtschaft zugerechnet werden, hinge gen 600.230 bzw. rund 53 Prozent zur gewerblichen Wirt schaft. Dieser wirtschaftliche und bevölkerungsmäßige Struk turwandel ist noch keineswegs abgeschlossen. Trotzdem pro duziert die oberösterreichische Landwirtschaft infolge ihres in den letzten Jahren erreichten hohen Standes der Tech nisierung und Rationalisierung um 15 bis 20 Prozent mehr als vor dem Kriege. Wie weit die Mechanisierung fortgeschritten ist, erhellt daraus, daß 28 Prozent aller Traktoren, 23 Pro zent aller Mähdrescher und Motormäher sowie nahezu 40 Prozent aller Melkmaschinen, die im Bundesgebiet in Ver wendung sind, in landwirtschaftlichen Betrieben Oberöster reichs laufen. Nach wie vor ist daher unser Bundesland ein Hauptlieferant für den österreichischen Agrarmarkt. 21 Pro zent des gesamtösterreichischen Aufkommens an Brotgetreide, 30 Prozent der Milchleistung werden zwischen Enns und Inn erbracht, wo etwa ein Viertel des österreichischen Rinder und Schweinebestandes in den Ställen steht. Diese bei alleVrielzahl schwerwiegender Probleme verhältnisDas Zukunftsbild der Donau in Oberösterreich — Der moderne Donauhafen in Linz Foto Wöhrl L i- i i t Wji Ii T.

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