Oberösterreich, 12. Jahrgang, Heft 1/2, 1962

heim Starhemberg, die zu Schwertberg vereinigten Herrschaf= ten (Schwertberg=Windegg=Hart) mit den freien Ämtern Mauthausen und Neuhof, die Herrschaft und der adelige Sitz Poneggen und andere Güter zugesprochen. Die Herrschaft Mauthausen=Pragstein bekam neben anderen Gütern die Tochter Elisabeth, vermählt mit dem Grafen Cavriani"^. Im Jahre 1645 erwarb der neue Besitzer der vereinigten Herr= Schäften Graf Starhemberg von Leonhard Weitschacher zu Gilitzstein neuerlich die liechtensteinische Lehenherrschaft Obenberg, die schon zwischen 1595 und 1613 mit der Herrschaft Schwertberg verwaltet worden war. Zum kleinen Landsitz gehörten außer einem etwas baufälligen Meierhof 10 Tagwerk Gärten, 20 Tagwerk Waldungen, 4'/2 Tagwerk Wiesen, 36 Tagwerk Hofäcker, eine freieigene Taferne und 9 Untertanen'". Bereits im Jahre 1678 wurde vom damaligen Besitzer der vereinigten Herrschaften Lobgott Graf Kuefstein die adelige Feste Obenberg samt Eigenbesitz und den 9 Un= tertanen um 3677 fl an Achaz Hacklberger zu Höhenberg verkauft. Graf Liebgott Kuefstein kaufte Obenberg im Jahre 1695 von der Witwe des Achaz, Eva Elisabeth Hacklbergerin von Höhenberg, um 4000 fl wieder zurück"". Zwischen 1722 und 1744 wurde der kleine Sitz dem Verfall preisgegeben, nachdem bereits 1721 die Schloßgründe an die Untertanen vererbrechtet worden waren. Aus den Ruinenresten von Oben= berg wurde noch vor 1750 ein kleines Häusl erbauU®. Im Jahre 1661 wurde von den Ständen das Tazgefälle bei den Herr= Schäften Schwertberg und Obenberg um 5700 fl gekauft"". Von seinem Bruder Kaspar von Starhemberg (gest. 1646) er= warb Heinrich Wilhelm von Starhemberg die kleinen Herr= Schäften und Edelmannssitze Braitenbruck und K r i e c h b a u m"°, von welchen er letzteren im Jahre 1674 mit der Herrschaft Schwertberg vereinigte. Das Ende des EdeU Sitzes Kriechbaum bedeutete die Vererbung am 10. August 1690 an einen bäuerlichen Besitzer namens Jakob Klinger"". Nach dem Tode des Grafen Starhemberg am 2. April 1674 ging der große Besitz an die beiden Töchter Maria Anna, verm. Gräfin Kuefstein, und Helena Dorothe, verm. Gräfin Starhemberg, über. Der Besitz wurde in zwei gleiche Teile geteilt, zwei Urbare errichtet, aber bereits 1676 verkaufte die Gräfin Helena Dorothea der Schwester ihren Anteil. Dem zu Schwertberg vereinigten Herrschaftsbesitz unterstanden 1675 insgesamt 456 Untertanen in den Pfarren Ried (41), Maut= hausen (20), Naarn (42), Schwertberg (120), Perg (52), Trag= wein (108), Schönau (34), Arbing (13), Pergkirchen (18), Münzbach (3), Altenburg (2), Pierbach (2) und St. Thomas am Blasenstein (1). Der Gesamtbesitz setzte sich aus folgen= den Schlössern und Verwaltungseinheiten zusammen:1.Schloß Schwertberg mit Meierhof, Gärtnerhaus, Brauhaus, Hof= taferne, Ziegelofen, verschiedenen Nebengebäuden und drei Zehenten, 2. Markt Schwertberg (44 Burgrechte und 28 Sand= lerhäusl), 3. Hofamt (39 Feuerstätten und 22 ledige Gründe), 4. Amt Schönau (35 Feuerstätten und 4 ledige Gründe), 5. Amt Mauthausen (23 Feuerstätten), 6. Das freieigene Land= gut Hart als Getreidekasten verwendet, 7. Amt Naarn (48 Feuerstätten und 20 ledige Gründe), 8. Amt Arbing (33 Feuerstätten), 9. Schloß Windegg als Getreidekasten ver= wendet,10. Markt Tragwein (43 Feuerstätten, davon 20 Burg= rechte), 11. Amt Windegg (131 Feuerstätten und 34 ledige Grundstücke), 12. Der freieigene Sitz Poneggen samt Reiß= gejaid, Taz und Ungeld und 20 Feuerstätten, 13. Amt Neu= hofen (15 Feuerstätten und 7 ledige Grundstücke), 14. Haar= landamt (26 Feuerstätten und 5 ledige Stücke)"'. Im Jahre 1696 kamen von den Kuefsteinern zu den vereinig= ten Herrschaften zu Schwertberg noch die Herrschaften und Schlösser Puchenau und Hartheim dazu. 1708 ging der Herrschaftsbesitz vom Grafen Liebgott Kuefstein an sei= nen Bruder Ehrgott Max durch Kauf um 150.000 fl und 1000 Dukaten Leikauf über"". Mit dem Aussterben der oberöster= reichischen Linie der Kuefsteiner im Jahre 1749 ging der ganze Besitz im Erbwege an seinen Stiefsohn Josef Gundakar Thür= heim über. In den fünfziger Jahren des 18. Jahrhunderts kaufte Graf Thürheim das vizedomische Sixten = a m t, bestehend aus 40 steuerbaren Stücken, darunter 13 Feuerstätten. Der Kaufabschluß fand mit der Ausfertigung des Kaufurbars am 1. November 1752 statt, und der Kaufpreis belief sich auf 4896 fl 35 kr"". Nach der um 1750 erstellten Theresianischen Steuerfassion umfaßte die Herrschaft Schwertberg jedoch ohne den Besitz von Puchenau und Hartheim insgesamt 529 Feuerstätten"". Diese verteilten sich nach den Wertklassen wie folgt: Steuereinheit, Herrschaft: 2000 fl 1500 fl 1000 fl 800 fl 600 fl 400 fl 200 fl 100 fl 50 fl unter 50 fl Gesamt= zahl: Schwertberg und Poneggen 1 2 12 11 13 63 127 86 45 29 389 M. Schwertberg 1 — 3 - — 1 8 17 14 15 2 61 M. Tragwein — — — 2 7 11 9 10 6 45 Obenberg — — I — 1 1 5 4 6 3 21 Sixtenamt — — 4 — 1 2 4 2 — — 13 Zusammen 2 2 20 11 18 81 164 115 76 40 529 28

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