(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 5. Jahrgang, Heft 1/2, 1955

lnnstufe Simbach-Braunau Lujlaufnahme Innenaufnahme des Krajlwerkes nächsten paar Tausend Jahre keine Sorge um die Vorräte an Kohle und Erdöl zu machen brauchen, zu optimistisch gewesen. Nach den Feststellungen der ameri- kanischen Atomenergiekommission ist bei weiterer Steigerung des Energiev.erbrauchs, der wohl durch die weitere Zunahme der Bevölkerung und den steigenden Lebens- standard vorausgesetzt werden muß, bereits in einigen Jahrzehnten mit d'er Er- schöpfung der abbauwürdigen Vorkommen zu rechnen. Wie weit hier die Atom- energie in die Bresche springen kann, um den ständig steigenden Bedarf zu decken, ist vorläufig noch nicht abzusehen. Wenn auch bereits nach dem heutigen Energiei- bedarf auch in wasserkraftreichen Ländern nicht mehr daran zu denken ist, den gesamten Bedarf hydraulisch zu decken, so soll doch die angedeutete Entwicklung zum Nachdenken anregen und notwendigerweise zum gleichen Schluß führen, wie er von namhaften Wissenschaftlern bereits vorweggenommen ist, den Ausbau aller jener Energiequellen, welche nicht aus dem Verbrauch wichtiger Rohstoffe, wie Kohle, Erdöl, Holz, Uran usw., schöpfen, bevorzugt zu behandeln. Wir sind heute leider noch weit von einer Planung in dieser Richtung entfernt, und es werden die fossilen Rohstoffe noch immer in einem Umfang herangezogen, als s•eien sie unerschöpflich. In Wirklichkeit nehmen sie jedoch in erschreckendem Maße ab und werden in einigen Jahrzehnten bereits durch den immer schwieriger werdenden Abbau, ständig steigenden Bergarbeiterlohn und Frachtsätze Preise erzielen, welche dann dazu zwingen, andere Energiequellen zu erschließen. Es wäre daher sehr zu wünschen, wenn für den weiteren Ausbau des unteren Inn bereits jetzt die Mittel zur Verfügung g•estellt würden, um zunächst das Kraftwerk bei Schärding in Angriff zu nehmen, für welches Pläne und Kostenermittlung berei•ts vorliegen. Dieses Werk wird ebenso wie jenes bei Braunau rundi 510 Millionen kWh Jahreserzeugung haben und damit abermals den Abbau von 350.000 Tonnen Kohle jährlich einsparen. Die Stromkosten sind nach den Ermittlungen ebenso günstig wie beim Werk Braunau, d. h. nicht teurer als Dampfkrafts,trom, so daß auch even- tuell heute noch bestehende wirtschaftliche Bedenken wegen Konkurrenzierung durch elektrische Energie fossilen und thermisch-nuklearen Ursprungs wegfallen. Dipl.-Ing. Zelenkci

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