Oberösterreich, 4. Jahrgang, Heft 3/4, 1954

Zauber des Hochlandes : Skigebiet Dachstein Blick VOil der Gjaidalm m,f l-l allstiitla Gletscher 1111d H ohen D achstein Photo : A . Feichtenberger Die Kreuzspitze und das obere Loigistal \Ni ed er am Linzer H a us ; diesmal auf die Kreuzspitze! Eine zügige T our, · gute vier bis fünf Stunden Aufstieg ! Aber es lohnt sich. Freilich kein Weg für H errn Skiliftikus und Fräu lein Skiliftika ! Man muß ein durchtrainierter Tourenlä ufer sein. Auf d em schon bekannten ·w ege zum Loig ista l ste ig t ma n a uf, da nn ge ht es scha rf links, zuerst in kurzer Abfahrt und dann in ununterbrochenem Aufsti eg durch weite, fr eie K a re direkt a uf di e schn eeweiße Kreuzspitze los, di e ma n stä ndig vor sich sieht . Bei schönem W etter ist sie nicht zu fehlen , bei Schlechtwetter oder Nebel a ber über rnupt nicht zu machen. Der Schlußa ufs ti eg führt über eine sehr gerundete Geländerampe - ma n könnte a uch hier sehr schön abfahren, aber man mac ht es ni cht - a uf den G rat! Hier bleiben di e Skier. Das kurze Schlußstü ck stapft man a uf den Gipfel , zirka 2300 Meter hoch, also immerhin schon ta usend l\l[eter Aufstieg vom Linzer H a us weg. Es öffnet sich ein neuer und wa hrhaft imposanter Bli ck a uf den Stock des Gro ßen Priels, der Spitzmauer und des Hochkastens, - besonders wild di e viele hundert i[e ter hohen Wände des Felsenkessels de r Dietlhölle. Man überblickt d en Absturz bis unmi ttelba r in di e Sohle d es hintersten Stodertales, es ist ein großer Bergblick. Wi eder bei den Skiern ; nac h kurzer R as t ist a lles für di e Abfahr t bereit, und nach ein em kurzen Schwung hinein in den Ste ilhang, da nn in langer Schußfahr t bis kn a pp un te r die Obere W indlucken. Ein kurzer Aufsti eg, rasc h ha t man di e Scha rte erreicht , und hier se tzt neuer - dings di e Abfahrt an durch das Obere Loigistal , durch herrliche S teilkare und über prachtvolle H ä nge . Schwung reiht sich a n Schwung durch au fs tä ubenden Pul verschnee, ständig umschlossen von einer großa r tige n Felsszeneri e. Bei der Lo igisalm treffen wir a uf di e Spur des U nteren Loigistales und vollenden die Abfahrt auf schon beka nntem Wege. Eine 1300M eter-Abfahrt ist beend et. Sowohl ge ländemä ßig vom Sta ndpunkte des Abfahrtsläufers a us gesehen , wie auch durch ihren prachtvollen hochalpinen R a hmen ist di ese Abfahrtsstrecke bedeutend länger und weit schöner a ls d as viel befahrene U ntere Loigista l'. Der dolomitkühn aufragende Pyhrner Kamp e!, der die oberen Steilka re beherrscht, hinterläßt stä rksten Eindruck. - vVir wechseln nun hinüber zum Priel-Haus ,, J a ... wo soll ma n denn hi er eigentlich skilaufen können ?" wird sich der mit den V erh ältnissen n icht vertraute fremde \!Vanderer wä hrend seines Ansti eges fragen . D enn er sieht ni chts, was in den Begriff Skigelä nde hineinfällt, nur zerri ssene Schroffen , Steilrinnen, Wa ldges trüpp und d en großa rtigen Felsba u der Spitzma uer. U nd doch ha t sich gerade das Prielha us a ls ausgezeichneter Stützpunkt für Skitouren im Spätwinter bewährt. Es ist der bes te Ausgangspunkt für Skitouren .im ze ntra lsten und zugleich hocha lpinsten R aum des T oten Gebirges . Der G ro ße Priel vor a llem, d er Schermberg, d er H ochkas ten, der Ü berga ng zur Pühringerhütte - eine herrliche Skitour - sind di e vorzüg li chsten Ziele. Zum schönster aber , was sich hier b ietet, gehör t di e Umfahrung des Großen Priels einer T our von hohem Forma t und voll der stä rksten Eindrücke. Von der Hütte steigen wir in das Gezwänge d er Klinserscha rte zwischen den eiska lten Nordwänden der Spitzma uer und den sonnigen Felsen des Brod fa ll und kommen in ein Dolinental, in se inem Hintergrunde frei aufragend die Ostwand des T emelbergs . Die Dolinenka re beginnen sich zu öffn en nach einem weiteren zähen Aufstieg in den F leischba nksa ttel , zwischen Schermberg und Großem Pri el. D er Raum ha t sich längst weit gebreite t, und mehrfach kreuzen die Skispuren hina uf auf den Großen Priel, hinüber in di e Weitgrube, hinunter in das F euerta l und zur Pühringerhütte. Hier im Fl eischbanksa ttel se tzt d ie erste große Abfahrt an, hinunter zur vVelser Hütte, eine Steila bfahr t von oben bis unten, di e Steilka re durch, ein-

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