Oberösterreich, 4. Jahrgang, Heft 3/4, 1954

offizier mit. 1918 in den Lehrberuf zurückgekehrt, finden wir ihn wieder auf verschiedenen Ausstellungen der ersten Nachkriegsjahre vertreten, so mehrmal-s im „März", im Oberösterreichischen Kunstverein und in Wels. Der Künstler hat später über sein damaliges Schaffen sehr hart geurteilt; er sah die Gefahr e.ines Dilettantismus, der vorschnell auf Wirkung arbeitet, ohne die Grundlagen zu beherrschen. Wir Heutigen dürfen gerechter sein und in den Arbeiten dieser Zeit einen unverkennbaren Fortschritt feststellen. Den entscheidenden künstlerischen Durchbruch aber brachte erst ein zweijähriges Studium an der Akademie München (1922-1923). Hier trat Lutz in den Kreis der deutschen Spätimpressionisten, deren si1111enfroh blühende, kultivierte Malweise der Grundrichtung seiner eigenen Begabung aufs glücklichste entgegenkam; hier eignete er sich als Schüler von Knirr und Constantin Gerharding,er jenes sichere malerische Können an, das ihm erst den freien Ausdruck seines persönlichen Erlebens ermöglichte. Der Künstler selbst empfand die Münchner Zeit immer als die ,eigentliche Schicksalswende seines Lebens. „Ich sah die Welt mit neuen Augen an", urteilt der nach Linz Zurückgekehrte. Die nun folgenden Jahre brachten Lutz einen steilen Aufschwung seines Schaffens, der ihn rasch in die Spitzengruppe der oberösterreichischen Maler vorrücken li,eß. Der Künstler stellte nunmehr regelmäßig im Oberösterreichischen Kunstverein und in der Wiener Sezession aus; er nahm an internationalen Veranstaltungen in Basel, Bern, Zürich, München sowie an der Wanderausstellung oberösterreichischer Maler in verschi,edenen Großstädten Deutschlands (1926) teil. Auf den großen Linzer Kunstausstellungen 1928 und 1929 wurden ihm bereits eigene Kojen eingeräumt. Dann folgte 1935 die erste Kollektivausstellung im Oberösterreichischen Kunstverein. Daß dem unermüdlich Schaffenden auch die Anerkennung der Offentlichkeit nicht versagt blieb, zeigt eine Serie von nicht weniger als sechs Staats- und Ehrenpreisen, die dem Künstler zwischen 1924 und dem Beginn des Zweiten Weltkrieges zuteil wurden. Ausgedehnte Kunstreisen nach Paris, Italien, Deutsch.land und Jugoslawien dienten dem Studium des zeitgenössischen Schaffens und brachten dem Maler einen reichen Ertrag an Landschaftsbildern und V,eduten, die zu den besten Werken S•eines Pirnsds gehören. 1934 übernahm Lutz den Vorsitz des Oberösterreichischen Kunstvereines, den er bis zum heutigen Tage innehat. Auch der Zweite \Veltkrieg, der ihn neuerlich zu den Waffen rief, brachte nur eine vorübergehende Unterbrechung seines Schaffens. 1946 ist Lutz bereits wieder auf der großen Linz,er Kunstausstellung vertreten, 1952 erhält er den Wett- 'J5

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