(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 1. Jahrgang, Heft 4, 1951

Die neue Lagerhalle der Eisengroßhandlung Wag11er in Ried Eisenindustrie und Eisenhandel sind in Oberösterreid1 seit vielen Jahrhunderten heimisd1. Die Eisenstraße gab unzäh1iigen Menschen Arbeit und Brot, die Eisen- gewerke an Enns, Steyr und Gaflenz entwickelten sich von kleinen Betrieben zu großen Anlagen. In moderner Zeit wurde Steyr schon früh ein Mittelpunkt der Eisenindustrie, Linz sd1loß sich als neuer Partner dieser alten Eisenmetropole an. Von den vielen alten Firmen, die den Eisenhandel betreiben, somit also alt- heimisdien Handelstraditionen dienen, muß cLie R i e d e r G roß h a n de I s firm a AI f red Wagner besonders genannt werden. Das Haus Wagner blickt auf eine reid1e Gesd1id1te zurück. Vor fast 100 Jahren kauften die Urgroßeltern des der- zeit igen Inhabers, Ignaz und Magdalena Racher, das Ha·us in Ried, Hauptplatz Nr. 37, und errichteten dort eine Eisenhandlurug mit Kupferschmiede. Bis zum Jahre 1942 war dieses Gebäude Sit:z. ,der Firma Racher & Wagner. Im selben Jahre erfolgte die Aufteilung in den Detailbetrieb Racher und den Engrosbetrieb Alfred Wagner. 1951 konnte die Firma einen hodimodernen neuen L a g e r h au s b au er- öffnen, der sie mit einem Sd1lage in den Vordergrund des oberösterreichi schen Eisen- großhandels stell t. Die Lagerhalle ist tech ni sch wohl du rchdadit, gibt dem Arbeiter und dem Kaufmann gleid1e Vortei le und gewäh rl eistet einen gesid1enen , wirkl ich rationellen Betrieb. Die La.ge rfläche umfaßt 1200 Quadratmeter mit zwe~e inhalb Tonnen Tragkraft je Quadratmeter. Rund 1000 Quadratmeter sind unterkeilen, beide Räume sind für Lagerzwecke gleich gut geeignet. Ei ne Eineinhalb-Tonnen- Hebebrücke verbindet die beiden Geschosse. Ein Laufkran wird die Waren vom Schleppgeleise künftig in das Innere des Lagerhauses sowie zur Verladerampe befördern. Viele technisd1e Details an diesem Bau verdienen Erwähnung. Es handelt sich im gesamten um einen Sc h a ] e n beton bau, geplant von Architekt Dr. Aigner, Linz/Donau, Goethestraße 9. Die Bauarbeiten wurden von den Fi rmen Mayreder, Kraus & Co. und Baumeister f.ellner durchgeführt. Fenster findet man überhaupt keine, dafür umzieht ein 179 Meter langes Glasband das Gebä ude. Das Licht wird an die Decke geworfen und von dort in den Raum reflektiert. Didit schheßende Türen aus Eh,'.)-Stoff, Zentralheizungs- und K limaanlage, Aufenthal tsraum für die Gefolgsd1aft, hygienische Anlagen und Gemeinschaftsräume zeige n, daß der Firmeninhaber a,ud1 größtes soziales Verständnis besitzt und die Vorteile der modernen Technik nid1t nur für den Hande lsbetr ieb, so ndern aud1 für den Arbeiter einzu se t zen weiß. Eine Garage, ausgeführt vo n Baumeister Johann Kettl, besitz t Fassungsraum f i.i r vier Lastkraftwagen samt An hängern und fünf Personenkraftwagen. Diese Investitionen werden künftig nicht nur der Firma, sondern dem gesamten oberösterreichischen Eisenhandel zugute kommen. Der Betrieb wird wesentlich be- schleunig•., die Waren sind sicher gelagert, die Auslieferung ist allen Anforderungen gewachsen. Die Tatsache, daß dieser große Neubau ohne staatliche Subventionen durch- geführt wurde, gib t dem Fi rmeninhaber und seiner Belegschaft (derzeit 74 Angestellte und Arbeiter) das beste Zeugnis: ,,Durch Leistung zum Erfolg! " r EISEN- GROSSHANDLUNG ALFRED WAGNER RIED IM INNKREIS TELEFON 28, 521, 522, 523, 524 FERNSCHREIBER 02261 * STAB - UND FORMEISEN BLECHE ROHRE UND FITTINGS HAUS- UND K0CHENGERÄTE OFEN UND HERDE WERKZEUGE UND BAU BESCHLÄGE 59

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