(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 1. Jahrgang, 1951 , Heft 2

nik in Natur und Landschaft, - die Zerstörung der gewach– senen Ufer, der Raubbau an unseren Wäldern, die Erset– zung von Hag und Hecke durch Stacheldraht, ruft alle Kräfte der Abwehr jener auf clen Plan, die vom höheren Rang des Lebendigen und Ur– sprünglichen gegenüber dem nur Zweck.mäßigen überzeugt sind. Josef Buchinger hat es verstanden, die Einheit von Natur und Mensch, von Na– tur und Volkstum in klarer, faßlid1er Form auch sd1on dem Schulkind nahezubringen. Außer der naturkundlichen Be– sd1reibung zu den einzelnen Bäumen und Sträud1ern bringt der Verfasser die versd1iedenen mundartlichen Namen, Sprid1- wörter, Wetterregeln, Sagen und Legenden, die sid1 ange– knüpft haben, Familien- und Ortsnamen, die sid1 von Baum– namen ableiten und allerlei Braud1tum, das _mit den grü– nen Gefährten unserer Wan– derungen verbunden ist. Aber auch Wir tschaft und Statistik, die Verwendung von Frud1t und Holz, aufschluß– reid1e biologische und histo– rische Daten der als Natur– denkmale erklärten Bäume und Sträucher Österreichs sind in diesem Handbud1 eines volks- und zeitnahen Natur– kundeunterrid1tes für die Leh– rer an Volks-, Haupt- und Mittelsdmlen - wie für den Naturliebhaber überhaupt, in angenehmer, immer interes– santer Form dargestellt. -pp. Viktor von Geramb. Die Rauchstuben im Lande Salz– burg. Ein Beitrag zur Haus– forschung der Ostalpenlän– der. 50 Seiten, 21 Abbildun– gen, 2 Karten, Otto-Müller– Verlag, Salzburg, 1950. „Das ,Raud1haus', das uns 1948 in Zell am Irrsee gezeigt wurde, ist zwar ein sehr alter– tümliches, außerordentlich in– teressantes Herdhaus, aber keine Rauchstube." Geramb weist mit diesem Satz auf die den Oberösterrei– cher interessierenden Unter– schiede zwisd1en Raud1haus und Rauchstube hin, WOZU be– merkt werden muß, daß das · ,,Rauchhaus" mit der offenen Feuerstätte mitten im „Haus" (anderwärts Vorhaus, Fletz, Laube oder Diele) an sid1 der ältere Typus ist. Aber während das „Rauch– haus" sd10n frühzeitig die Stube als den eigentlid1en Wohnraum abgetrennt hat, erhält die dadurd1 womöglich noch altertümlicher wirkende Raud1stube den Stubenofen zum Herd dazu und wird Wohn- und Schlafraum zu– gleich. Geramb hatte in seiner berühmten Rauchstubenarbeit von 1913 die Grenzen der Verbreitung der Rauchstube abgesteckt und als Kerngebiet Kärnten und Steiermark fest– gestellt. Nun fanden sich aber seither nid1t nur in Tirol echte Nad1weise der Raud1- stube, sondern E. Hamza warf sogar die These auf, daß die Rauchstube, die er nicht nur im Wed1Selgebiet, sondern auch im lnnviertel nachwies, einst über das ganze bayrisd1e Siedlungsgebiet verbreitet ge– wesen sein muß. Geramb un– tersucht nun in seiner Arbeit über die von ihm 1942 selbst aufgespürten Rauchstuben des Landes Salzburg, ob es sich dabei um ein ehemaliges Kern– gebiet oder um ein Ausstrah– lungsgebiet handelt. Sein Smluß ist hauskundlich von großer Tragweite. Er hält daran fest, daß das ursprüng– liche Kerngebiet Steiermark und Kärnten und alles andere nur Ausstrahlungsgebiet gewe– sen sei. Da Bayern und Ober– ös terreich noch zu wenig er– forscht seien, läßt er die Frage nach dem ursprünglid1en Ver– breitungsgebiet offen. Von Oberösterreich aus gesehen scheint allerdings Kärnten und Steiermark nur das stärkere B e h a r r u n g s g e b i e t zu sein, auf das sich, während die verkehroffeneren Gegenden die Rauchstube längst aufge– geben haben (zum Teil sd10n vor 1550), die Primitivform ,,zurüdcgezogen" hat. Die umfangmäßig sehr kon– zentrierte und vom Verlag gut ausgestattete Arbeit gehört zu den wesentlichen Beiträgen zur Hauskunde. -pp. Die bewährten Texte für Theater und Unterricht mit Einführung und Kommentar 1. Schiller: Wilhelm Tell. 2. -Grillparzer: ·Des Meeres und der Liebe Wellen. 3. Raimund: Der Verschwender. 4. Goethe: Götz von Berlichingen. 5. Schiller: Kabale und Liebe. 6. Kleist: Der zerbrochene Krug. 7. Lessing: Minna von Barnhelm. 8. Grillparzer: König Ottokars Glück und Ende. 9. Anzengruber: Der Meineidbauer. 10. Goethe: Egmont. 11. Shakespeare: Hamlet. 12. Grillparzer: Der Traum ein Leben. 13. Raimund: Der Bauer als Millionär. 14. Lessing: Nathan der Weise. 15. Grillparzer: Sappho. 16. Goethe: Iphigenie auf T auris. 17. Grillparzer: Die Ahnfrau. 18. Schiller: Die Verschwörung des Fiesko zu Genua. 19. Anzengruber: Das vierte Gebot. 21. Grillparzer: Libussa. 22. Shakespeare: Julius Cäsar. L ade n preis pro B ä n d c h e n S 2.80. BISHERIGE HEFTE Der Kefermarkter IFlü.gefaltair Von F I o r i a n O b e r c h r i s t 1 26 Seiten - 18 Bilder - Ladenpreis S 2.90 Ein Kernstück der Heimatkunde Oberösterreichs Der Dom in Linz Ein Führer für Einheimische und Fremde Von F I o r i an Ober c h r i s tl 64 Seiten - 63 Bilder - Ladenpreis S 4.50 Der Bericht über die Entstehungsgesd1id1te und die Kunstwerke des Domes Die Dreiifaltigk.eitskirdll.e in Stad~:,Paura Von \V/ a 1 t e r L u g e r 28 Seiten - 12 Bilder - Ladenpreis S 2.80 Eines der bedeutendsten Werke des oberösterreic:hischen Barocks als Lehrbeispiel für den Unterricht Heimisdll.e W eilmadll.tskrippen Von Otfried Kastncr 30 Seiten - 20 Bilder - Ladenpreis S 3.50 Oberösterreichischer Landesverlag, Linz ]9

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