(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 1. Jahrgang, 1950/51 , Heft 1

1 1 FRANZ HOMMER 2 DerLinzerHafen Es ist eine Eigenart der Donau und insbe– sondere der österreichischen Donau, daß alle Umschlags- und Lagereinrichtungen direkt am Strom liegen, während man anderwärts schon früh Binnenhäfen errichtete. Der Grund mag darin zu suchen sein, daß die öffentliche Hand wohl in vorbildlicher Weise für die sichere Befahrung der Stromstrecke sorgte, auch in den Umschlagplätzen Kais und Gleisanschlüsse schuf, aber die Ausstattung derselben mit Lagerhäu– sern und maschinellen Einrichtungen den Schiff– fahrttreibenden selbst überließ. Die wiederholten Versuche der Stadt Linz, sich durch den Bau eines Hafens oder durch Vergrößerung der bestehenden Umschlagslände wieder in den Großverkehr einzuschalten, schei– terten an finanziellen Schwierigkeiten, da der Bund keinerlei Unterstützungen gewährte. Wenn daher die Stadtverwaltung Linz nach 1938 an den Bau eines Hafens schritt, so ge– schah dies nur in Verfolgung lang gehegter Pläne und Wünsche. Dank der geleisteten Vor– arbeit konnt-e die Planung raschest vor sich gehen. Sie erfolgte nur unter ganz anderen Aspekten. Auf einer Fläche von zirka 260 Hektar waren insgesamt acht Hafenbecken vorgesehen, von denen die drei nördlichen den Handelshafen, die fünf südlichen hingegen den Industrie- und Tankhafen bilden sollten. Trotz Krieg wurde mit den Bauarbeiten begonnen und es konnte bis zu der im Jahre 1942 aus kriegsbedingten Gründen erfolgten Baueinstel– lung auch Beachtliches geleistet werden. Mit einer zukunftsfreudigen Entschlossen– heit hat die Stadt Linz im J ahr•e 1945 den We~– terbau des Hafens in ihr großes Bauprogramm aufgenommen und sich die finanzielle Unter– stützung des Bundes und des Landes Oberöster– reich gesichert. Das aufgestellte Bauprogramm sah die Schaffung eines Industriesiedlungsgebietes von zirka 60.000 Quadratmetern am Becken 1 vor, dann den Ausbau und die masch,inelle Ausstat– tung der Südseite des Beckens 2 für den Um– schlag- und Lagerbetrieb. Liegt es doch im Plane der Stadt Linz, den Umschlagplatz an der Donaulände aufzulösen; hier sollte Ersatz ge– schaffen werden. Neuaufgetauchte Pläne, wie die Schaffung einer Zollfreizone, machten spä– ter gewisse Anderungen im Bauprogramm not– wendig. Im großen und ganzen aber wurde an der Linie festgehalten. Mit einem Kostenauf– wand von fast 20 Millionen Schillingen wurden bisher folgende Arbeiten durchgdührt: Das Becken 1 kann als fervig bezeichnet werden. Gleisanschluß und Straße wurden ge– baut, Kanalisation durchgeführt, d1e schräge Uferböschung der Nordseite gepflastert, die Schwergewichtsmauer in einer Länge von zirka 250 Metern fertiggestellt und der restliche Teil in einer Schrägböschung abgesichert. Das Bek- Bild 1 und 2: VoUportaLwippdrehkrane bei Verladearbeiten. Bild 3: Zusammenbau eines Kranes. Lichtbilder: Magistrat der Landeshauptstadt Linz, Kulturamt, Lichtbilderarchiv.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2