(Kulturzeitschrift) Oberdonau, 1. Jahrgang, Feber-März 1941, Heft 1

S 1 Von oben nach unten: Ansicht der alten Brücke. Die Bauarbeiten haben eben begonnen. 1. Die Oberbrückung der Mittelöffnung ist geschafft 2. Der erste Bauabschnitt der Brücke ist abgeschlossen, der Verkehr von der alten Brücke umgeleitet und auch der zweite Teil bereits in Angriff genom¬ men. Die alte Brücke ist zum größten Teil bereits abgebrochen. In edel geschwungener Form überbrückt die gewaltige Eisenkonstruktion die Breite des Stromes. je zwei Radwege von je j.Ko m und je zwei Bürgersteige von z.so m Breite. Die Gesamtlänge beträgt zzo m, wovon 232 m den eigentlichen Strom mit Hilfe einer Stahlkonstruktion über brücken. An den beiden Ufern ermöglicht je ein Steingewölbe von 4o m Länge die Unterführung einer jö m breiten Uferstraße. Die Stahlbrücke ruht auf den mit den Ufergewölben in Verbindung stehenden Widerlagern und auf 2 Strompfeilern. Der Schiffahrt stehen je zwei Seitenöffnungen mit von je 68 m lichter Weite und eine Mittelöffnung mit da m lichter Weite zur Verfügung. Die freie Durchfahrtshöhe beträgt bei Mittelwasser so.2o m und er¬ möglicht die Durchfahrt für die Donauschiffe auch bei hohen Wasserständen. Die schönheitliche Beratung und Gestaltung lagen in den Händen des Architekten Tamms, Berlin. Der Entwurf und die Ausarbei¬ tung der noch aufzustellenden 9.2o m hohen Reiterstandbilder, die Gestalten aus der Vibelungensage darstellen, stammen von Bild¬ hauer Graf Plettenberg, Berlin. Auf eine saubere, handwerks¬ mäßige Bearbeitung wurde bei der Planung und Ausführung des Bauwerkes besonders Wert gelegt. Die heimische Granitindustrie hatte bei diesem Bau Gelegenheit, ihr handwerkliches Können und ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen. Die Brücke ist der erste große Bau, der in Linz begonnen worden ist. An die Brücke schließen eine ganze Reihe von Neubauten an, deren Projektierung durch die Lage der Brücke wesentlich beein¬ flußt wird. Nicht nur der Anschluß der Straßen und Gebäude an die beiden Zauptrampen, sondern auch die Gestaltung der Ufer hängt mit dem Brückenbau eng zusammen. Es ist daher nicht verwunderlich, daß der Führer diesem ersten Bauwerk der Haupt¬ stadt seines Zeimatgaues besonderes Interesse entgegenbrachte.

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