(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 4. Jahrgang, Winter 1937, Heft 2

Bild obeo: Des Jägers Heim Bild Miite : Wioterfütterun g Bild unteo: Eio kapitaler Hirsch noch einz ige Laut des erwachenden Morgens n eben dem Schnarren des Schneehuhns ertönt, um dann lang– sam in das eigentliche Rodeln überzu– gehen usw., ,ver nie im Oktober einen richtigen Bnmftmorgen mitgemacht. an dem von allen Seiten das wund er– volle Orgeln der ffirsche ertönt, wer nie erlebt, ·wie z,..,ei solche Hod1- gebirgsrecken im Vollbewufüsein ihrer urigen Kraft ün wilden Kampfe die mächtigen Geweihe gegeneinander– krad1en, bis nach heißem Ringen der schw·ächere entweder „gefork elt" am Pla~e bleibt oder aber in ·wilden Fluchten das Feld räumt, während der Sieger mit doppelter Leiden– schaft seinen T riumph hinausröhrt in den kalten Morgennebel, da6 ihm der kampfheiße füodem wie H.auch vom Ascr dampft, wer nie - ja, wer eben nie die Weidmannslust und das Jagen der Pulse am eigenen Leib ver– spiirt und in der e igenen Brust emp– funden, dem kann man's auch nid1t erzählen und lediglich den guten Rat geben, es selbst zu erproben, denn es gibt auf di eser Welt nid1ts Herr– licheres ! Allerdings aber bildet di e un er– lä1Uid1e Vorausse~ung dafür, daß man alle diese mwergle ichlichen Geni.isse auch voll und ganz empfind et, daB man das atemraubende Herzklopfen , das Zittern der Hand , ehe den Sh1~en hebt, kurz, den ganzen tollen Weid– mannsrausch auskosten und genießen darf, daß man die Jagd nid1t als Schießsport auffaßt, sondern als ehe nobelste und tiefstgreifende Passion , ·die es gibt und in deren Ausi.ibtmg selbst als oberstes Gese~ gelten muß: ,,Das ist des Jägers E]U'enschild , Dafl er beschirmt und hegi sein Wild, Weidmännisch jagt, wie sidJ 's gehört, D en Schöpfer im Gesd1öpfe ehrt! "

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