Josef Ofner - Die Eisenstadt Steyr

52 (1580), Zweckschmiede (1580) und Lederer (1596) wurden mit Ordnungen begabt. Leider beeinträchtigten in den letzten Jahrzehnten des 16. Jahrhun- derts gewaltige Überschwemmungen, Infektionskrankheiten und politische Ereignisse wieder den wirtschaftlichen Aufstieg der 702 Häuser zählenden Eisenstadt. Eisenstraße und Ennsschifffahrt Die Anfangsstrecke der Eisenstraße von Donawitz über Trofaiach, Vor- dernberg, Präbichl und Eisenerz bis zur Enns bestand schon zu Zeiten der Rö- mer. Über den Bau und die Instandhaltung der Straßenstrecke Eisenerz - Steyr sind wir äußerst mangelhaft unterrichtet. Wie vorher gezeigt wurde, ist es fraglich, ob die Römer sie anlegten. Noch im Spätmittelalter dürfte die Straße von Großreifling an für Eisentransporte weniger benützt worden sein, da in einer Entscheidung Herzog Albrechts vom Jahre 1373 die Verladung des Eisens auf Flößen in „Reyfinkh“ (Großreifling) als altes Herkommen bezeich- net wird. Drei Jahre später verlangte der Landesfürst die unverzügliche In- standsetzung der nach Steyr führenden Straßen. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts oblag die Herhaltung des Straßenzuges von Enns bis zum Kasten (Kastenreith) der Stadt Steyr, von da bis Eisenerz dem Innerberger Amt. Auch die Stadt Waidhofen war daran be- teiligt. Die an vielen Stellen nahe der Enns hinziehende Straße wurde durch das Hochwasser des Öfteren zerstört. Oftmalige Instandsetzungsarbeiten verursachte auch die Wegstrecke durch das Rutschgelände in der Freising unterhalb St. Ulrich. Von dem einst so regen Fuhrwerksverkehr auf der Eisenstraße, die ge- legentlich streckenweise verbreitert wurde, künden noch heute die uralten Einkehrgasthöfe in Ternberg, Losenstein, Großraming und Kastenreith. Zur Verfrachtung des Eisens aus Innerberg benützte man aber auch weitgehend das Wildwasser der Enns. Der Transport auf Flößen war jedoch infolge der reißenden Strömung und der Felsklippen mit zahlreichen Gefah- ren verbunden und obendrein unwirtschaftlich. Da auf einem Floß nur 60

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