Österreichische Illustrierte Zeitung, Heft 27, 1924

GRAZ WIEN JNNSBRUCK 7?<=gueme leiszahfungen ohne Preiserhöhung. ÄktiengesBlbcliaft für plioto- grapMsdrc Industrie, Wien III Zur Rlfpenfwnistenfrnge. Die Regierung setzt sich über das einfachste Recht lind über die allereinfacbtte Menschlichkeit hinweg und verurteilt viele Tausende von Menschen zur schwefsten Dos — weil sie sich die „Sanierung“ einfach machen will. 6s ist wohl am einfachsten unter Mithilfe des Völkerbundes, und zwar des falsch informierten Völkerbundes, die wehrlosen, nur auf ihr Recht gestützten „Altpentioniften“ zu vergewaltigen. Und wer sind diese „Bltpensiomsten" ? Das sind die Männer, die ihr Leben dem allen Staate Oesterreich, in dem das heutige Oesterreich ein besseres Leben führte als heute, weihten, von denen viele ausschlaggebend — in allen Graden — dabei mitwirkten, das; das heutige Oesterreich die Greuel des Krieges nicht an seinem eigenen Leibe kennen lernte. Undankbarkeit ist es, diese Männer in ihrem Aller der Dot zu überantworten, weil der Staat seine Verpflichtung ablehnt, sie aber wegen ihres Alters keine Anstellung mehr finden können. Und gerade diese erhallen den geringsten Bruchteil ihres Anspruches, kaum ein Jünftel des ihnen auch im neuen Staate als Rechtsnachfolger des alten gesetzlich, nicht nur rechtlich zustehenden Gehaltes. Der Vizekanzler Dr. Jrank lagt, „dass durch den zweiprozentigen Juni-Index die Beträge, die von der Regierung für die Pen[ioni[ten in Aussicht genommen waren, aufgezehrt worden seien", zur Zeit, als dieselbe Regierung den durch ihre nachlässige Schuld schrankenlos auf Kosten des Volkes spekulierenden Banken 300 Milliarden aus dem Volksvermögen vorstreckte. Glas sind 2°/0 eines Jünftels des Anspruches? herzlos ist eine solche Haltung! Doch schöner ist das Eingeständnis des Jinanz- minitters Kienböck, der sagte, der Regierung wäre bei Berechnung des Budgets gerade bei den Pensionisten — merkwürdig I — ein Jehl er von Der Maria Empfängnis-Dom in Linz. Dekorativer Holzschnitt von Prof. Dr. Heinrich Seidl; geslbnilte • für die numerierte Ausgabe der Monographie über Meister Blümelhubers „Linzer Domschlüsfel" von Dr. Hans Sochor und einer Radierung von Anton Weimar, Einbandentwurf Architekt Franz Koppelhuber, Kunstverlag Herold, Wien. 42 Millionen Goldkrone» — 605 Milliarden, unterlaufen ! Hach Jrank waren nur 2°/„ des Jünftels bemessen — nach Krnböck geschah ein R e cb= Aerztlich bestens empfohlen. Wo nicht erhält- li; h, verlange man nächste Bezugsquelle durch CLIO -WERKE, WIEN, L, Rotentorinsts. 5 nungsfehler. Ein gewaltiger Jehlerl Die Jolgen dieses Jebiers sollen nun allein — die „Altpentio- nisten" tragen! Hält man aber dem die Aeußerungen der von Grünberger-Kienböck in Genf informierten volksbündler entgegen (Branting und Pantaleone), dann muß man meinen, das Ganze sei planmäßig eingefädelt worden, nicht Jebier und Staatsnot wären die Ursachen, sondern Unfähigkeit, dem Staate auf anständigere Meise zu helfenMan hat unter dem Schlagwort „Abbau“ viele Lausende von dienltfähigen Männern zur Untätigkeit verurteilt, junge Leute im Dienste belassen — mit vollem, und zwar steigendem Gehalte. Die Kosten sollen nun die Altpenfioniften tragen, sie sollen für immer zur Dot verurteilt werden, nachdem sie ihr Leben dem Staate gewidmet batten, Die Regierung bemühe sich, daß wieder anständig gearbeitet werde und die Sanierung der Volkswirtschaft und damit der JinanzwiNschaft wird rasch erfolgen. Ein Beispiel: vor dem Kriege hat ein Arbeiter im Lage 18 Jenfterltöcke eines Deu- baues gestrichen — jetzt streichen drei Arbeiter nur 11 Jenlterßö'cke. Ebenso ist es im Staatsdienst. Der Amts d i e n e r wurde Beamter irgendeiner Besoldungsgruppe, daher mußten andere die nun unter seiner UJürde {sehenden Dienergeschäfte besorgen; er repräsentiert nur mehr die Amtswürde, So geht es überall. Der Abbau ist ohne vorhergegangene gründli d)(te Verwaltungsvereinfachung und Arbeitserhöhung ein Schwindel, den man der Bevölkerung und der Ulelt nie vorgaukeln durfte. Jedes Unrecht rächt sich am Staate! Daß Oesterreich heute den Pensionisten nicht die voll volontierten Uorkriegsgebalte auszahlen kann, sieht jeder ein. Die Regierung hätte aber die Pflicht: 1. Das Recht der Altpensionilten auf die valorisierten Uorkriegsgebalte feierlich anzuerkennen und sich zur schrittweisen Valorisierung zu verpflichten. 2. Die heute gebührenden Pensionen nicht in den schwindelhaften Millionenziffern zu fixieren, sondern so wie alle ehrlichen Regierungen der zusammengebrochenen Länder — Deutschland und Ungarn — in Goldvaluta. Dann wird der Schwede Branting nicht in die sage kommen, so falsch zu urteilen, daß es sogar den schwedischen Pensionisten nicht so gut gehe wie den österreichischen — denn auf das gebt doch seine unsinnige Aeußerung hinaus- Daß Oesterreich ein Penlionißenheer zu erhalten hat, ist nicht Schuld der Pensionisten. Auch die Pensionisten mit vollem Penlionsanlprucb wären sofort bereit und meist auch körperlich und geistig fähig, dem Staate zu dienen. Die Parteien, vor allem die „völkische", mögen nicht vergessen: Dichts rächt sich im Staatsleben und an der Partei schwerer als Ungerechtigkeit und falsche Sparsamkeit. □□□ l Wer Natur und Berge liebt, lese die $ i Elleemme Mrgsleim-Mim i * das jeden Rreifcm nachmittags \ F tag n # erscheinende Nachrichtenblatt ) ] für Touristik und Wintersport. » Preis 1200 K, VJ- 12.000 K J i Verwaltung und Schriftleitung ? * Wien, III 2 , Seiülgasss Nr. 8 j rmöttea sSifO sich ein Instrument zu- W-'&kb- [egen wollen, so kaufen Cie nur bei der Voigtländischen Musikinstrumeulen- Fabrik Sietmann Dötting jr.> Warkneu- kirchen f. S. Nr. 162. Verlangen Sie Preise. ----- Ein Versuch wiro Sie zufriedenstellen. = Einkauf, Verkauf und Umtausch von Photoapparaten kulantest, auch auf Teilzahlung. Sämtliches Photomaterial stets frisch und billigst, Brillen, Operngläser, Thermometer. Reißzeuge und sämtliches Radiomaterial äußerst preiswert. Opt.-mech. Werkstätte Friedrich Brauneis, Wien, XVIII, Währingerstraße Iö6. NESTLE’s KINDERMEHL geeigneteste Nahrung für Säuglinge Nest-Keks sollten in keinem Haushalte fehlen. Ein schönes Gesicht jugendlich und sammetmeich bis ins späte Alter erreichen Sie nur durch Befolgung meines tausendfach erprobten Nezeples. Sommersprossen, Mitesser, Wimmerin, Gesichts- und Nasenröte, rauhe, rissige Kaut verschwinden garantiert sicher. Gegen Rückporto teile jedem dieses wunderbare Rezept vollkommen gratis mit. Cerania-Vertrieb,Wien, 12., Dunkiergasse 21, Abt. 84. Dr. Möllers Sanatorium Dresden Regenerationskuren nach Schroth. Große Erfolge in chronischen Krankheiten, wie Bleichsucht, Gicht, Rheumatismus, Fettsucht, Nervenschwäche, Verdauungsleiden, veralteten Haut- und Geschlechtsleiden usw. -——■— Man verlange Prospekt. — ■ ■■ ■ Jeder Bergsteiger und Schiläufer lese und verbreite die Deutsche Wochenschrift für Alpinismus und Schilauf „Der Bergsteiger" Verwaltung und Schriftleilung Wien, 7. Bezirk, Kandlgafse 19/21 Erscheint jeden Freitag früh Einzelheft 1600 Kronen Vierteljahrsbezug 15.000 Kronen NAHMASCHINEN FAHRRÄDER 1924 IX., Liechlensteinstraßs 25 u. 27 VI., GumpendorferStraße 67 IV , Wiedner Hauptstraße 10 Privat - Autosahrschule Kplm. A. Purschka Wien, 3., Kieszgasse 13 Beste und billigste Ausbildung für Damen und Kerren zur Ablegung der Lenkerprüfung Kruger-Kino Wien, I., Krugerstr. 5, Tel. 72-4-57 Adler-Automobile, Adler- Schreibmaschinen Telephon 11392. 9. Bezirk, Althanstraste 45. Telephon 11392, 27 1924 24

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2