Heimatblätter Leonstein - Grünburg, Jahrgang 2005 Heft 1

späterhin auch die Herrschaft Leonstein beteiligen könnte (ist allerdings nie zustande gekommen). Man kaufte also Holz vom Agonitzermiller, gnadenweise, und kam ein Klafter auf etwa 2 ff. 30 kr. zu stehen, um welchen Preis selbes aus dem eigenen Herrschaftswald nicht hätte hergestellt werden können. Der Transport zu Wasser ohne Auffangvorrichtung wäre zu riskant gewesen". Im Jahre 1793 wurde der Bierausstoß auf 6874 Eimer gesteigert. Das Brauhausinventar erhöhte sich auf 8761 fl. 23 kr. 1 Pf. 1794 wurden aus Pichlern allein 754 Mz. Gerste a 1 fl. 40 kr. angeliefert, im Jahre 1795 sogar 830 Mz. Im Jahr 1796 sinkt der Gerstenpreis auf 1fl. 38 kr., dann sogar auf 1 fl. 34 kr. 1794 registrierte das Leonsteiner Brauhaus das verstärkte Auftreten konkurrierender Brauereien. Vor allem kamen die Steyrer Brauereien, und zwar der Bräu im Gsang, der Menger, ferner der Haller-Bräu und die Wahlmühle mit ihrem Bier zu den Steinbacher Wirten und konkurrierten das Leonsteiner Brauhaus durch Absatz von insgesamt 256 Eimer Bier. Es nahmen ihnen ab: der Manseer 38 Eimer, der Herr Verwalter 60 Eimer, Wegschaider 90 Eimer, Ramoser 54 Eimer, Fuxjäger 8 Eimer und Wagner 10 Eimer. Im Oktober wird im Bericht an die Herrschaft gejammert ~-~-;_-~ über das große Obst- und ~ Mosterträgnis, das den == Bierabsatz wesentlich -~ vermindert hätte. Immerhin =.,s1 wurde in diesem Jahr 163mal gesotten und insgesamt 5.006 Eimer Bier erzeugt. In Erledigung des Brauhausberichtes vom 5. Jänner 1795 gibt der Herrschaftsbesitzer unverhohlen seinen Unwillen über die Bequemlichkeit des Hofschreibers und Gemächlichkeit seines Pflegers Ausdruck, welche erklärt hätten, ein ihnen bei der Wahl in die Brauvereinigung zukommendes Ausschussmandat nicht annehmen zu wollen. Graf Salburg erklärte, in solchem Fall mit seiner eigenen Person das ins Brauhaus gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen und das Mandat anzunehmen, dies um so mehr, als ja erlaufende Spesen rückerstattet würden. 1798 beklagte sich der Pfleger in einem Amtsbericht über die „Bierschleuderei" (Preisunterbietung), welche besonders durch die Steyrer Brauherrn geübt wird, die um so mehr Erfolg hätten, weil das hiesige Brauhaus dem herrschaftlichen Auftrag auf Sparsamkeit mit dem Malz nachkommen müsste. In diesem Jahre verringerte sich der Bierausstoß auf 3254 Eimer. Heimatblatt 9 Nr. 1/2005

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