Rudolf Hittmair - Der josefinische Klostersturm

517 Niederösterreich. Das Prämonstratenser Chorherrnstift Schlägl wurde belassen und besteht jetzt mit 42 Priestern, 6 Klerikern, zusammen 48 Geistlichen, 7 Pfarreien in Oberöster- reich, 2 in Böhmen. Von 5 Benediktinerstiften wurden unter Josef II. aufgehoben 2 (Garsten und Gleink), in Administration versetzt und dann unter Leopold II. aufgehoben 1 (Mondsee). Heutzutage bestehen 2: Kremsmünster mit 95 Priestern, 7 Klerikern, 1 Novizen, zusammen 103 Geistlichen, einem k. k. Gymnasium, 73 Konvikt, Stern- warte, 25 Pfarreien in Oberösterreich; — Lambach mit 22 Priestern, 2 Klerikern, 4 Laienbrüdern, 2 Novizen, zusammen 30, 3 Pfarreien, 1 Benefizium. Von 4 Zisterzienserstiften wurden unter Josef II. aufgehoben 2 (Baumgarten- berg und Engelszell); es bestehen noch 2: Wilhering mit 39 Priestern, 3 Klerikern, 2 Novizen, zusammen 44, einem Untergymnasium (mit Öffentlichkeitsrecht), 9 Pfarreien in Oberösterreich, 4 in Niederösterreich; — Schlierbach mit 16 Priestern, 4 Klerikern, 3 Novizen, zusammen 23, 8 Pfarreien. Das Kollegiatstift Spital wurde aufgehoben unter Franz I. Das Kloster der Unbeschuhten Karmeliter (12 Priester, 3 Kleriker, 8 Laienbrü- der) und das der Barmherzigen Brüder (1 Priester, 21 Laien), beide in Linz, wurden belassen (letzteres im Gebäude der Exkarmeliterinnen). Das Kloster der Piaristen wurde belassen, seit 1875 aber nicht mehr besetzt. Die Lateinschule hielten sie nicht mehr seit 1787. Sie hatten schließlich am Gym- nasium nur noch 2 Professoren und 5 Schüler. Das Kloster der Paulaner zu Thalheim, die 2 der Dominikaner (zu Steyr und Münzbach), die 3 der Minoriten (zu Enns, Linz, Wels) wurden unter Josef II. aufge- hoben; ebenso die 2 der Franziskaner zu Grein und Pupping; letzteres ist wieder erstanden (1879), dabei das Noviziat der nordtirolischen Provinz, aus welcher sämtliche Klöster besetzt werden;, zugewachsen sind 1 Kloster (Maria Schmolln 1864), 5 Hospize: Kalvarienberg bei Linz 1898, Bruckmühl 1883, Enns 1859 (im ehe- maligen Minoritenkloster); Baumgartenberg 1889 und Suben 1856 bei den ehe- maligen Stiftskirchen; in Baumgartenberg, Suben, Bruckmühl und Schmolln verse- hen die Franziskaner allein die Pfarrseelsorge. Personalstand in den 7 Klöstern: 31 Patres, 25 Laienbrüder, 8 Novizen. Von 9 Kapuzinerklöstern wurden unter Josef II. 6 aufgehoben (zu Braunau, Freistadt, Ried, Steyr, Urfahr, Wels), 1 unter bayrischer Herrschaft (Schärding); wieder erstanden ist das zu Ried (1862), eines zu Braunau an anderer Stelle mit neuem Kloster, beide besetzt von der nordtirolischen Provinz; geblieben sind die 2 Klöster zu Linz und Gmunden (österreichisch-ungarische Provinz); Gesamtzahl der Kapuziner: 31 Priester, 18 Laienbrüder, zusammen 49. Dazu gekommen sind: Jesuiten (Missionshaus bei der ehemaligen 73 Das Gymnasium hat seine Bezeichnung „k. k.“ von unvordenklichen Zeiten her behalten; ist aber kein Staatsgymnasium, das Stift bezieht nicht die geringste Subvention weder für die An- stalt noch für die Professoren.

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