Rudolf Hittmair - Der josefinische Klostersturm

376 Durchschnitt mit einem Nutzen von 22 fl. um 24 fl.; dagegen den Hofwiesenteich 1 23/64 Joch 10 Klafter mit Nutzung von 4 fl. 20 kr. der Braumeister von Kremsegg um 8 fl. 30 kr. Das jährliche Erträgnis des Almsees war auf 22 fl. angeschlagen, der Prälat pachtete ihn um 24 fl.; den Teich zu Kremsegg 40/64 Joch 16 Klafter mit 4 fl. 20 kr. Nutzung der Wirt zu Kremsegg um 6 fl. 30 kr. Die Fischerei auf dem Kremsfluss, von der Wartberger Brücke an bis zur Buchleiten bei Achleiten, 3 Stunden lang, angeschlagen auf 48 fl. 24 kr., pachtete Graf von Thun um 90 fl.; den Sippbach, anfangend oberhalb der Obermühl bis Eggendorf, 1 Stunde lang, angeschlagen auf 14 fl. 7 kr., Mayrhofer zu Eggendorf um 16 fl., derselbe auch den Leo- mbach, anfangend beim Wiesenbergerhof, 2 Stunden lang bis oberhalb Weißkirchen (9 fl.), um 12 fl. und den Weißkirchner Bach, 1 Stunde lang, von des Steger Garten bis in des Hänselbauern Grund in der Puckinger Pfarre (3 fl. 50 kr.) um 7 fl. Auch die Weißenberger Fischwässer wurden zur Veräußerung gebracht. Außer dem zur Schule vorbehaltenen Bräuhaus blieb noch unverkauft das Hofrichterhaus. Am 18. und 19. April wurde fortgefahren mit der Versteigerung der Fahrnisse, des Zug- und Hornviehs, der Gerätschaften aus dem Bräuhaus, aus der Mühle, Schmiede, aus dem Steinbruch etc. im Schätzungswert von 2324 fl. 28 kr. Gelöst wurden dafür 4009 fl. 53 kr. Übrigens hatte schon in der Zeit zwischen der Inventur und der Lizitation der Prälat Administrator selbst viel Vieh und Fahrnisse verkauft, so z. B. waren zur Zeit der Inven- tur 36 Pferde vorhanden, am Tag der Lizitation nur noch 16; 6 wurden zur Meierschaft behalten, 10 versteigert zum Durchschnittspreis von 70 fl.; verkauft wurden sodann 29 Kühe, geschätzt auf 21 fl., 25 fl., 26 fl., um 28 fl., meist 40 fl., eine um 50 fl. und eine um 61 fl.; 2 Kalbinnen, 3 Stiere, diese geschätzt auf 20 fl. und 30 fl., verkauft um 40—50 fl.; 2 Geißen, geschätzt auf 2 fl., verkauft um 8 fl. 44 kr.; 2 Paar Ochsen, geschätzt auf 80 fl. und 90 fl., verkauft um 200 fl. 3 kr. und 191 fl.; 1 Bock (4 fl.) um 8 fl. 15 kr.; 37 Schafe, geschätzt auf 37 fl., um 66 fl. 59 kr.; 1 Widder (1 fl. 30 kr.) um 1 fl. 50 kr. Im Bräuhaus wurden verkauft 12 Metzen Weizenmalz (24 fl.) um 30 fl., 30 Metzen schlechtes Gerstenmalz (40 fl.) um 45 fl., 92 Metzen unbrauchbares Malz (55 fl. 12 kr.) um 199 fl. 20 kr.; 12 dreieimerige Fässer mit Eisen, eine kleine Braupfanne auf 12 Eimer, geschätzt auf 24 fl., verkauft um 112 fl.; sodann Wägen, Schlitten, Pferdegeschirre, kup- fernes Kuchlgeschirr, Werkzeug. Im „Zwerggarten vor dem Gastzimmertrakt" musste „die prächtigste Orangerie mit den in der kalten Erde gestandenen schönsten Limoni-, Zitroni- und Pomeranzenbäu- men von ungemeiner Dicke und Höhe, weil sie als ein Voluptuarium neidisch benannt wurden, zerstört und getilgt werden." Im „Dänengarten unter dem Hofgarten" wurden seit „undenklichen Zeiten" (bis 20) „Dünenhirsche und -Tiere geweidet"; sie mussten ausgerodet, zusammengeschossen werden. Während die Versteigerungskommission in Kremsmünster weilte (am 2. Tag (?) früh morgens), erhielt ein Stiftsoffizial von einem Freund in Linz die Nachricht, dass aus Wien an die Regierung in Linz eine Verordnung gekommen sei, welche den Stiften die Freiheit der Verwaltung wiedergebe! Der Kommissär wurde davon verständigt, er war

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